Die Prophezeiung des Lichts - Teil 1 -
Himmel und Hölle
Kapitel 7 - Das Hexerdreieck
Im
Dorf
der
westlichen
Hexer
und
Hexen
hatte
sich
die
Aufregung
um
Certus
gelegt.
Princeps
und
Secundus
waren
noch
einige
Zeit
bei
ihm
geblieben,
hatten
sichergestellt,
dass
es
ihm
wirklich
gut
ging,
sowie
sich
über
mögliche
Feinde
und
dessen
Motive
unterhalten.
„Die
Liste
ist
lang“,
stellte
Secundus
fest
als
sie
zusammen
über
den
Balkon
Certus‘
Haus
verließen.
Für
Hexer
und
Hexen
war
es
von
Vorteil
lesen
und
schreiben
zu
können,
während
in
vielen
normalen
Dörfern
und
Städten
die
Zahl
der
Analphabeten
überwiegte.
Jene,
die
bereits
im
Kindesalter
mit
der
Hexerei
in
Berührung
kamen,
lernten
relativ
zügig
auch
das
Lesen
und
Schreiben
von
gebildeten,
ehemals
höherrangingen
Personen.
Dennoch
war
es
für
die
Älteren
oft
schwierig
sich
dessen
anzueignen
und
es
gab
immer
noch
einige
Analphabeten
unter
ihnen.
Princeps
nahm
ihm
die
Liste
ab
und
warf
selbst
noch
einmal
einen
Blick
darüber:
„Das
Motiv
ist
durchgängig,
dass
sie
seinen
Posten
begehren.
Die
alle
zu
überprüfen,
wird
sicher
einige
Zeit
dauern.“
„Sieh
mal“,
deutete
Secundus
nach
unten,
während
er
auf
der
Hängebrücke
stehen
blieb,
die
sie
gerade
überquerten,
„Da
ist
er
wieder.“
Verwundert
folgte
Princeps
seinem
Blick
zwischen
den
Bäumen
zum
schneebedeckten
Grund:
„Wir
sollten
noch
mal
mit
ihm
sprechen.“
Die
beiden
hatten
Saltus
entdeckt,
der
scheinbar
im
Schnee
auf
jemanden
wartete,
dabei
hatte
er
eine
zusammengefaltete
Decke
in
den
Armen.
Das
Rufen
eines
Falken
kündigte
Avis
Ankunft
an,
der
zwischen
den
Bäumen
elegant
entlang
flog,
ehe
er
kurz
vor
Saltus
sich
zurück
verwandelte
und
mit
den
Füßen
im
Schnee
versank.
Schnell
warf
Saltus
ihm
die
Decke
um
und
rubbelte
ihn
warm.
Zwar
verwandelte
sich
Avis
samt
Kleidung
hin
und
her,
jedoch
half
diese
ihm
nicht
in
der
Falkengestalt.
Es
war,
als
hätte
sie
sich
komplett
aufgelöst.
Die
beiden
schienen
sich
über
etwas
zu
unterhalten,
jedoch
konnten
die
beiden
von
ihrer
Position
aus
nichts
hören.
Saltus
führte
dann
seinen
Geschaffenen
zurück
zu
ihrem
Haus,
in
welchem
sie
verschwanden.
„Die
Liste
ist
wirklich
lang“,
begann
Secundus
und
verkündete
damit
nur
das,
was
sie
beide
schon
wussten,
„Wie
wäre
es
mit
etwas
Unterstützung?“
„Und
da
dachtest
du
an
den
Lebensretter“,
warf
Princeps
ein,
ehe
Secundus
sich
bemühen
musste,
ihn
noch
weiter
in
die
Richtung
zu
drängen,
„Er
fällt
hier
echt
aus
dem
Rahmen
und
jemanden
mit
seinen
Fähigkeiten
könnten
wir
gebrauchen.
Falls
es
sich
nicht
nur
um
reines
Glück
handelte.“
Sofort
lief
Secundus
eiligen
Schrittes
über
die
Hängebrücke,
um
sich
auf
dem
Weg
zu
Saltus
Haus
zu
machen:
„Worauf
warten
wir
dann
noch?“
„Seit
wann
hast
du
es
so
eilig?“,
hinterfragte
Princeps
und
lies
seinen
Blick
noch
einmal
über
das
Dorf
schweifen,
„Ungewöhnlich.“
Dabei
dachte
er
an
die
Behausungen
der
westlichen
Hexer
und
Hexen,
denn
bei
ihnen
im
Norden
lebten
sie
nicht
in
den
Bäumen,
sondern
in
Baumhäusern
auf
den
Bäumen.
Die
Hängebrücken
nutzen
sie
allerdings
im
gleichen
Maße
und
einige
Holzbauten
waren
auch
am
Boden
errichtet
worden.
Auf
die
Idee
in
einem
Baum
zu
hausen,
wäre
er
nie
gekommen.
Schneeflocke
saß
mitten
im
Schnee
und
genoss
die
Kälte
um
sich
herum,
während
sein
Meister
Proditor
aufgebracht
auf
dem
Schnee
hin
und
her
lief:
„Diese
verdammten
Nordhexer!
Können
die
ihren
Aufpasserdrang
nicht
woanders
ausleben?
Ich
könnte
Herrscher
sein!
Ich
könnte
das
westliche
Volk
stark
machen!
Wir
wären
die
mächtigsten
Hexer
und
Hexen
weit
und
breit.
Aber
nein!
Da
kommen
diese
zwei
Weltverbesserer
daher.“
„Sie
haben
ihn
am
Leben
erhalten,
aber
Saltus
hat
den
Fluch
gebrochen“,
erinnerte
Schneeflocke
ihn,
der
die
Information
im
Dorf
erhalten
hatte.
Proditor
wollte
eigentlich
in
dieser
Zeit
bereits
das
nächste
Ritual
vorbereiten,
um
Zweifler
und
Ungehorsame
auszurotten.
Stattdessen
kam
Schneeflocke
mit
der
Nachricht
zurück,
dass
Certus
überlebt
hatte.
Aufgebracht
durchwühlte
Proditor
seinen
Beutel
mit
den
verschiedenen
Zutaten:
„So
einfach
gebe
ich
nicht
auf.“
Die
Ohren
gesenkt,
schaute
Schneeflocke
ihm
zu,
formte
einen
Schneeball
mit
seinen
Händen
und
leckte
daran,
als
wäre
es
eine
leckere
Eiskugel.
Ein
knackender
Ast
ließ
Schneeflocke
aufschrecken,
ein
Hexer
oder
eine
Hexe
wäre
niemals
so
ungeschickt.
Auch
Proditor
blickte
auf
und
schaute
sich
um:
„Ist
da
wer?“
Hinter
ihm
tauchte
aus
schwarzem
Rauch
ein
Diener
des
Fürsten
auf,
er
versuchte
direkt
Proditor
mit
einem
Dolch
zu
erstechen.
Dieser
wich
gerade
so
noch
aus
und
fiel
dabei
in
den
Schnee.
Ein
weiterer
Diener
tauchte
aus
schwarzem
Rauch
auf,
doch
Schneeflocke
war
inzwischen
aufgesprungen
und
löste
sich
in
viele
kleine
Schneeflocken
auf,
dabei
wirbelten
diese
wild
herum.
Aus
diesem
Wirbel
aus
Schneeflocken,
wurde
schnell
ein
gewaltiger
Schneesturm,
welcher
die
beiden
Diener
von
Proditor
wegschleuderte.
Kurz
darauf
zog
der
Sturm
sich
zusammen,
die
Schneeflocken
wirbelten
enger
und
enger
umher,
ehe
er
wieder
seine
normale
Gestalt
annahm:
„Meister,
seid
ihr
verletzt?“
Verärgert
stand
Proditor
auf
und
klopfte
den
Schnee
von
sich:
„Sieh
mich
an,
jetzt
bin
ich
ganz
nass.“
Sein
Blick
wanderte
zu
den
beiden
Dienern
herüber,
einem
dunklen
Wolf
und
einem
bräunlichen
Schakal,
die
beide
ebenfalls
nun
voller
Schnee
und
Nässe
waren.
Auch
sie
hatten
sich
wiederaufgerichtet
und
schienen
noch
etwas
verwundert
über
den
plötzlichen
Schneesturm,
der
sie
mit
aller
Gewalt
getroffen
hatte.
Proditor
ließ
den
beiden
keine
Verschnaufpause
und
streckte
die
Hände
zu
einem
Baum
nach
dem
anderen
aus,
wobei
seine
Hände
grünlich
leuchteten.
Die
Äste
der
Bäume
begannen
sich
zu
bewegen
und
nach
den
beiden
Angreifern
zu
schlagen,
während
die
Bäume,
welche
weiter
weg
standen
von
ihnen,
sich
entwurzelten
und
mit
ihren
Wurzeln
wie
Kraken
sich
auf
sie
zu
bewegten.
„Was
ist
das
denn?“,
schrie
der
Schakal
erschrocken
und
wich
weiter
zurück.
Statt
sich
zurück
drängen
zu
lassen,
ließ
der
Wolf
ein
Schwert
erscheinen
und
schlug
wie
wild
auf
die
Äste
ein.
Die
Bäume
waren
jedoch
um
einiges
Kräftiger,
trafen
ihn
mit
einem
Ast
und
schleuderten
ihn
ein
Stück
durch
die
Luft,
dass
er
erneut
im
Schnee
landete.
Verunsichert
verschwand
der
Schakal
in
schwarzem
Rauch.
Immer
noch
verärgert
blickte
Proditor
zu
dem
verbliebenen
Wolf
herüber:
„Was
wollt
ihr
von
mir?“
Dieser
rappelte
sich
erneut
auf,
taumelte
etwas
dabei
und
hielt
sich
schmerzend
die
Seite:
„Du
hast
dich
verpflichtet
Satan
zu
dienen.
Er
duldet
keinen
Ungehorsam.
Du
wirst
sterben.
Wir
kommen
wieder.“
Dann
ging
er
auch
in
Rauch
auf
und
war
verschwunden.
Schneeflocke
ging
zwischen
den
sich
noch
immer
bewegenden
Bäumen
hindurch
und
blickte
sich
um:
„Sie
scheinen
wirklich
weg
zu
sein,
Meister.
Was
sollen
wir
jetzt
tun?“
Mit
einigen
Handbewegungen
brachte
er
einen
Baum
nach
dem
anderen
wieder
zum
Stillstehen,
ihre
Wurzeln
gruben
sich
wieder
in
den
gefrorenen
Boden
bis
sie
verharrten,
als
wäre
nie
etwas
geschehen.
Dann
holte
Proditor
einige
Kräuter
aus
seinem
Beutel:
Feuerwurzel,
Klatschmohn
und
Wacholder.
Welche
er
im
Kreis
um
sich
herum
verteilte:
„Geist
des
Feuers,
erinnere
dich!
Geist
der
Flammen,
erinnere
dich!
Trockne
mich,
wärme
mich!
Erhebe
dich!
Verdunste
das
Wasser!
Verdränge
die
Kälte!
Erhebe
dich!
Geist
des
Feuers,
du
bist
beschworen!“
Die
Kräuter
um
ihn
herum
begannen
in
Flammen
aufzugehen,
flogen
empor
und
umkreisten
ihn,
wie
im
wilden
Tanz.
Die
Nässe
aus
seinen
Kleidern
und
seinem
Fell
stieg
empor
und
verdunstete
in
der
Wärme,
die
das
Feuer
um
ihn
herum
erzeugte.
Als
Proditor
gänzlich
getrocknet
und
ihm
wieder
wollig
warm
war,
erloschen
die
Flammen
und
nur
kleine
Aschereste
rieselten
in
den
Schnee.
„Meister?“,
hackte
Schneeflocke
noch
einmal
nach,
„Was…?“
„Ja,
ja,
was
sollen
wir
tun?“,
unterbrach
Proditor
ihn
und
hob
seinen
Beutel
auf,
der
noch
im
Schnee
lag,
„Es
war
doch
klar,
dass
der
sogenannte
Fürst
der
Finsternis
nicht
Däumchen
drehen
würde.
Soll
er
doch
seine
unfähigen
Dunkelmagier
schicken.
Ich
bin
ein
Hexer
und
ihnen
in
jeglicher Hinsicht überlegen. Viel wichtiger ist jetzt Certus los zu werden.“
Überrascht
über
den
Besuch
hatte
Saltus
die
beiden
nördlichen
Hexer
in
seinem
Heim
Willkommen
geheißen
und
saß
mit
den
beiden
nun
am
Tisch
bei
einer
Tasse
Tee.
Nach
etwas
belanglosem
Smalltalk
über
Wind
und
Wetter,
Lebensweise
und
Wohlbefinden,
kam
Secundus
nun
zur
Sache:
„Das
war
wirklich
beeindruckend,
wie
Ihr
den
Fluch
gebrochen
habt.
Hattet
Ihr
damit
schon
öfter
Erfahrungen
gemacht?“
Saltus
nippte
an
seiner
Tasse
Tee:
„Nein,
bisher
ist
hier
so
etwas
nie
vorgekommen.
Es
gab
ein
paar
Streitigkeiten
wegen
der
Herrscherposition,
aber
ansonsten
war
alles
friedlich.“
Während
Secundus
mit
Saltus
sprach,
hatte
Princeps
seinen
Geschaffenen
Avis
gemustert.
Avis
hatte
sich
bisher
aus
dem
Gespräch
rausgehalten
und
saß
auf
einem
Stuhl
etwas
abseits
vom
Tisch.
Er
lauschte
aber
aufmerksam
und
fand
das
Saltus
sich
wirklich
für
den
Posten
im
Hexerdreieck
mehr
interessieren
sollte.
Es
wäre
das
Richtige,
damit
nicht
jeder
tun
konnte,
was
er
wollte.
Princeps‘
Blick
ging
nun
zu
Saltus,
wobei
er
doch
einige
Fragen
hatte:
„Certus
sagte
uns,
dass
Ihr
so
gar
kein
Interesse
am
Herrschertitel
hättet
und
eher
nur
für
euch
lebt.
Hat
das
Gründe?
Woher
habt
Ihr
eure
Kenntnisse?
Wie
schätzt
ihr
eure
Fähigkeiten
selbst
ein?“
„Wird
das
jetzt
ein
Verhör?“
scherzte
Saltus
und
musste
dabei
ein
wenig
lachen,
„Warum
sollte
man
Herrscher
werden
wollen?
Das
bringt
nur
viel
Arbeit
und
Verantwortung
sowie
Neid.
Ich
lebe
lieber
für
mich,
zusammen
mit
Avis.
Ich
kann
jeden
Tag
selbst
entscheiden,
was
ich
tue
und
was
nicht
und
ob
ich
bleibe
oder
gehe.
Es
gibt
nichts,
was
mich
am
Herrscherdasein
reizt.
Was
die
anderen
Fragen
angeht…
ich
habe
sehr
früh
meine
Eltern
verloren,
bin
alleine
im
Wald
umhergeirrt
und
habe
mit
der
Zeit
gelernt
mir
die
Magie
der
Natur
zum
Nutzen
zu
machen.
Einige
Zeit
nachdem
ich
Avis
erschaffen
hatte,
wagten
wir
den
Weg
aus
dem
Wald
und
trafen
hier
auf
einen
der
westlichen
Hexer.
Ich
wollte
mehr
lernen
und
es
versprach
mehr
Schutz,
also
blieb
ich
hier.
Meine
Fähigkeiten
sind
ganz
gut,
denke
ich.
Ich
messe
mich
nicht
mit
anderen,
es
ist
viel
spannender
sich
selbst
weiterzuentwickeln.“
Secundus
lächelte
über
seine
Antworten:
„Ich
hingegen
wollte
anfangs
schon
Herrscher
bei
den
nördlichen
Hexern
werden
und
wäre
es
vermutlich
sogar
geworden,
bis
Princeps
auf
mich
zu
kam
und
mir
von
seiner
Idee
des
Hexerdreiecks
erzählte.
Sicherlich
ist
so
eine
Position
viel
Verantwortung
und
Arbeit,
vielleicht
sogar
mit
etwas
Neid
verbunden,
aber
wir
könnten
mit
den
richtigen
Grundsätzen
schlimmeres
verhindern.
Das
heute
mit
Certus
hätte
ganz
anders
ausgehen
können.“
„Ihr
seid
nicht
wirklich
hier,
um
mich
zu
fragen
da
mit
zu
machen
oder?
Wenn
nämlich
ja,
dann
muss
ich
euch
leider
enttäuschen.
Kein
Interesse“,
entgegnete
Saltus
freundlich,
aber
deutlich.
Princeps
ließ
den
Blick
über
die
Inneneinrichtung
schweifen,
er
versuchte
so
viele
Eindrücke
wie
möglich
zu
sammeln,
um
sich
ein
besseres
Bild
über
ihn
und
seine
Einstellung
zu
machen:
„Sagen
wir
es
so,
Ihr
seid
in
eine
engere
Auswahl
dafür
gekommen.
Gerade
ist
aber
viel
wichtiger
den
Verursacher
des
Fluches
zu
finden
und
zu
stoppen,
bevor
vielleicht
noch
mehr
passiert.
Ihr
kennt
euch
hier
gut
aus,
kennt
die
Bewohner
und
habt
den
Fluch
gebrochen.
Eure
Unterstützung
wäre
daher
eine
Bereicherung.“
Avis
meldete
sich
nun
auch
zu
Wort:
„Ich
finde,
wir
sollten
helfen,
Saltus.
Es
wäre
das
Richtige.“
Seufzend
gab
Saltus
nach,
er
wusste
ja
selbst,
dass
es
das
Richtige
wäre:
„In
Ordnung,
ich
helfe
euch,
aber
ich
mache
nicht
bei
eurem
Hexerdreieck
mit.
Damit
das
klar
ist.“
Secundus
nickte
lächelnd:
„Wir
danken
euch
und
Ihr
könnt
es
euch
immer
noch
anders
überlegen.
Ihr
steht
immer
noch
in
der
engeren
Auswahl.
Vergesst
das
nicht.“
Kopfschüttelnd
kam
Saltus
lieber
wieder
zu
ihrem
eigentlichen
Vorhaben:
„Wie wollen wir denn nun den Auslöser des Fluches finden?“
Erneut
bebte
die
Hölle
und
das
wütende
Gebrüll
von
Satan
war
bis
in
den
Turm
zu
hören.
Spectio
war
eigentlich
gerade
dabei
gewesen
den
Teppich
weg
zu
bringen
und
sein
Arbeitszimmer
einzurichten,
als
er
Satans
Gebrüll
wahrnahm:
„Wie
könnt
Ihr
es
wagen!?“
Überrascht
Satan
schon
wieder
so
wütend
zu
erleben,
ließ
er
den
Teppich
einfach
wieder
zu
Boden
fallen
und
lief
die
Treppen
des
Turmes
hinab:
„Was
ist
denn
nun
schon
wieder
passiert?“
Man
hörte,
wie
etwas
im
Thronsaal
gegen
die
Wand
knallte.
Spectio
atmete
einmal
tief
durch,
als
Anwalt
des
Teufels
musste
er
auch
solchen
Launen
standhalten,
dann
ging
er
in
den
Thronsaal
und
verbeugte
sich
kurz:
„Mein
Fürst,
was
bringt
euch
so
zum
Toben?
Soll
ich
mich
der
Angelegenheit
annehmen?“
Ein
wütendes
Schnauben
war
aus
der
Dunkelheit
zu
vernehmen:
„Sie
verspotten
mich,
kümmere
dich
um
sie.“
Der
eine
Diener
lag
bereits
am
Boden,
vermutlich
war
er
gegen
die
Wand
geworfen
worden,
während
der
andere
Diener
zitternd
immer
noch
niederkniete
und
sich
nicht
vom
Fleck
bewegte.
Vermutlich
war
er
starr
vor
Angst,
denn
auch
kein
weiteres
Wort
folgte
von
ihm.
Spectio
nickte
zustimmend:
„Natürlich
mein
Fürst.“
Er
ging
dann
zu
dem
noch
kniendem
Diener:
„Sprich,
wie
könnt
Ihr
es
wagen
euren
Fürsten
so
zu
verärgern?“
„Es…
es
war
keine
Absicht…
der
neue
Diener,
er…
er
ist
anders.
Die
Bäume
haben
uns
angegriffen“,
führte
der
Diener
mit
zittriger
Stimme
aus.
Man
hörte
ein
Schaben
auf
Gestein
aus
der
Finsternis,
dennoch
überließ
der
Fürst
das
ganz
Spectio.
Nachdenklich
musterte
Spectio
den
Diener:
„Beschreibe
genauer,
damit
ich
einschätzen
kann,
ob
du
die
Wahrheit
sagst.“
Obwohl
er
sich
nicht
vorstellen
konnte,
dass
man
so
etwas
Absurdes
sich
ausdenken
würde.
Der
Diener
erzählte
nervös,
wie
der
Kampf
gegen
Perniger
abgelaufen
war.
Spectio
hörte
seinen
Schilderungen
aufmerksam
zu:
„Sehr
interessant,
eine
neue
Spezies
vermute
ich
mal.
Such
dir
zwei
neue
Diener
und
finde
mehr
über
Perniger
heraus.
Wenn
möglich
bringt
ihn
lebendig
hier
her.
Wir
müssen
herausfinden
mit
was
für
Kräften
wir
es
zu
tun
haben.
Vielleicht
können
wir
Sie
uns
zu
nutzen
machen
und
mächtigere
neue
Diener
anwerben.“
Dann
wand
er
sich
an
Satan:
„Mein
Fürst,
bitte
teilt
ihm
den
aktuellen
Standort
von
Proditor
mit.
Falls
er
erneut
versagt,
werde
ich
mich persönlich um seine Bestrafung kümmern.“
Schneeflocke
lief
zwischen
den
schneebedeckten
Bäumen
hin
und
her.
Während
sein
Meister
so
gar
keine
Bedenken
wegen
der
Diener
des
Fürsten
der
Finsternis
hatte,
machte
er
sich
sehr
wohl
sorgen.
„Hör
endlich
auf
hin
und
her
zu
laufen.
Das
macht
einen
ja
verrückt“,
forderte
ihn
Proditor
auf,
der
bereits
eine
Fläche
vom
Schnee
befreit
hatte,
einen
Schutzkreis
gezogen
und
ein
Feuer
in
der
Mitte
entzündet
hatte,
„Dieses
Mal
wird
Certus
sterben.
Weder
die
nördlichen
Hexer
noch
Saltus
werden
sich
da
wieder
einmischen.
Der
Fluch
wird
viel
stärker
werden,
so
einfach
lasse
ich
mir
meinen
Plan
nicht
kaputt
machen.“
Er
verbrannte
wieder
einiger
Kräuter,
darunter
blauer
Eisenhut,
Herbstzeitlose
und
Fingerhut,
während
er
den
Zauber
sprach:
„Certus
soll
schreien
auf
seinem
Throne,
taumeln
aus
seinem
Schlaf,
in
den
Palast
des
Todes
einkehren,
zittern
vor
Furcht
und
Hass,
die
dunkle
Magie
spüren,
ganze
sechzig
Mal,
bewaffnet
mit
Flammen,
sie
den
Tod
bringen.
So
sei
es!
So
sei
es!“
Die
Flammen
wurden
erneut schwarz, loderten höher und erloschen.
„Es
ist
schon
spät.
Wir
werden
die
Nacht
bei
Certus
verbringen
und
morgen
dann
beginnen
die
einzelnen
Hexer
und
Hexen
genauer
in
Augenschein
zu
nehmen.
Vielen
Dank
schon
einmal
für
die
Hilfe,
Saltus“,
beendete
Secundus
die
Diskussion
über
die
beste
Vorgehensweise,
um
den
Verantwortlichen
für
den
Fluch
zu
finden
und
stand
auf.
Princeps
tat
es
ihm
gleich
und
nickte
das
zustimmend
ab.
Ehe
Saltus
die
beiden
verabschieden
konnte,
ertönte
ein
lauter
Schmerzensschrei.
Princeps
und
Secundus
stürmten
direkt
nach
draußen,
während
Saltus
die
Treppe
nach
oben
nahm
und
von
dort
nach
draußen
auf
den
Balkon.
Die
Tür
zu
Certus’
Haus
stand
offen
und
die
meisten
Hexer
und
Hexen
blicken
auch
in
diese
Richtung.
Saltus
rannte
über
die
Hängebrücken
dorthin:
„Das
kann
doch
nicht
sein…“
Die
beiden
nördlichen
Hexer
verschwanden
in
einem
kleinen
Wirbelsturm
aus
Blättern
und
tauchten
direkt
bei
Certus‘
Haus
auf.
Auch
dieses
Mal
war
der
Hexer
vom
Nachbarhaus
zuerst
dort
gewesen
und
versuchte
Certus
zu
helfen:
„Bitte
Certus,
sag
doch
was
ich
tun
kann?“
Der
Herrscher
lag
am
Boden,
krümmte
sich
vor
Schmerzen
und
schrie
ein
weiteres
Mal
auf.
Princeps
eilte
zu
ihm
und
schob
den
anderen
Hexer
beiseite.
Mit
einigen
Handbewegungen
über
Certus‘
Körper
versuchte
er
festzustellen,
was
ihm
fehlte:
„Ein
neuer
Fluch,
er
schreitet
langsamer
voran,
fühlt
sich
aber
stärker
als
der
letzte
an.“
„Wie
viel
Zeit
haben
wir?“
hackte
Secundus
nach
und
blickte
sich
nach
allen
Zutaten
und
Utensilien
um,
die
ihnen
in
diesem
Haus
zur
Verfügung
standen.
„Vielleicht
drei
oder
vier
Stunden,
eher
weniger“,
entgegnete
Princeps,
während
er
weiter
den
sich
krümmenden
Herrscher
mit
seinen
Händen
abtastete,
sie
leuchteten
dabei
grünlich.
Saltus
kam
dazu
gehastet:
„Wieder
ein
Fluch?“
Secundus
nickte:
„Wir
haben
etwas
mehr
Zeit,
als
beim
letzten
Mal.
Glaubt
ihr
mit
euerem
Zauber
funktioniert
das
erneut?“
Unschlüssig
zuckte
Saltus
mit
den
Schultern:
„Ich
versuche
es,
dann
wissen
wir
mehr.“
Er
holte
ein
paar
Jute-Schnüre
aus
der
Hosentasche
und
begann
mit
dem
Bannzauber,
wie
beim
letzten
Mal
vorzugehen.
Die
Schnüre
brannten
wieder
ab,
während
Saltus
seinen
Zauber
sprach,
allerdings
blieb
der
gewünschte
Effekt
aus.
Stattdessen
schrie
Certus
nochmals
laut
auf,
als
hätte
es
das
ganze
nur
noch
verstärkt.
Princeps
erhob
sich
und
blickte
zu
Secundus:
„Versuchen
wir
zu
dritt
einen
Bannzauber
dagegen
zu
wirken,
damit
erhöhen
wir
die
Erfolgschance
um
einiges.“
„Was
für
einen
Zauber
wollt
ihr
anwenden?“
hackte
Saltus
nach,
während
sein
Blick
zu
dem
am
bodenliegenden
Herrscher
ging.
Wer
konnte
schon
sagen,
was
er
gerade
alles
durchmachte.
Princeps
nahm
sich
ein
paar
Kerzen
und
platzierte
sie
im
Kreis,
während
Secundus
die
Kräutersammlung
durch
ging,
was
alles
davon
zu
gebrauchen
war:
„Erst
mal
müssen
wir
sehen,
was
wir
zur
Verfügung
haben.
Hast
du
zufällig
etwas
Gundermann
zur
Hand?“
„Sicher“,
erwiderte
Saltus
und
machte
sich
gleich
auf
den
Weg,
„Ich
hole
es.“
Während
Saltus
zu
seinem
Haus
zurück
eilte,
machte
sich
Secundus
daran
die
einzelnen
Kräuter
bereit
zu
legen,
die
er
außerdem
brauchte.
Erneut
hatten
sich
viele
Hexer
und
Hexen
ums
Haus
versammelt,
um
einen
Blick
zu
erhaschen.
Man
spürte
aber
auch
die
zunehmende
Verunsicherung,
denn
zuvor
war
niemals
so
etwas
passiert
und
nun
schon
zweimal
so
kurz
nacheinander.
Princeps
zog
um
die
Kerzen
noch
einen
Kreis
mit
dem
Fuß,
abgesehen
von
dem
Getuschel
der
anderen
Hexer
und
Hexen
war
es
ruhig.
Saltus
musste
sich
den
Weg
durch
die
anderen
bahnen:
„Entschuldigung,
darf
ich
mal?“
Zurück
im
Haus,
reichte
er
Secundus
den
Gundermann,
der
direkt
damit
begann
die
Kräuter
zu
zerkleinern.
Interessiert
blickte
Saltus
zu
dem
Schutzkreis
mit
den
Kerzen,
zählte
sie
durch
und
hatte
bereits
erwartet,
dass
man
sie
durch
drei
Teilen
könnte
–
es
waren
genau
12
Stück
-.
Kaum
waren
alle
Kräuter
zerkleinert,
begann
Secundus
sie
im
Kreis
zu
verteilen,
überall
um
Certus
herum.
„Stell
dich
dort
hin“,
wies
Princeps
Saltus
an,
welcher
sich
am
Eingang
positionierte,
am
Rand
des
Schutzkreises.
Princeps
nahm
ihm
schräg
gegenüber
Position
ein
und
Secundus
den
letzten
freien
Platz,
um
das
Dreieck
zu
vollenden.
„Ich
beginne
immer,
dann
spricht
Secundus
mir
nach
und
dann
ihr,
Saltus“,
erklärte
Princeps
knapp,
beide
nickten
ihm
zu.
„Wer
auch
immer
Certus
schaden
möchte
und
mit
diesem
Fluch
bedacht…“
begann
Princeps
den
Zauber
zu
sprechen.
Wie
besprochen
begann
erst
Secundus
nachzusprechen
und
danach
Saltus,
ehe
Princeps
fortsetzte:
„Soll
wissen,
dass
er
sich
selber
schadet…“
So
fuhren
sie
mit
dem
Zauber
fort,
während
sie
sprachen,
begannen
die
Kräuter
sich
aufzulösen
und
als
grünlicher
Nebel
sich
über
Certus
zu
legen:
„Mit
der
Kraft
der
Dreieinigkeit
rufen
wir
die
Naturmächte…
Darum
gib
uns,
Erde,
die
Kraft
der
inneren
Stärke
für
Certus…
Darum
gib
uns,
Luft,
die
Kraft
der
Leichtigkeit
für
Certus…
Darum
gib
uns,
Wasser,
Erneuerung
und
Reinigung
für
Certus…
Darum
gib
uns,
Feuer,
Wärme
für
Certus…
Die
vier
Elemente
vereint,
den
Fluch
gebannt
auf
Ewig…
Dies
ist
unser
Wille,
also
geschehe
es!“
Nachdem
Saltus
die
letzten
Worte
ebenso
ausgeführt
hatte,
wie
die
anderen
zuvor,
waren
sämtliche
Kräuter
aufgelöst,
die
Kerzen
erloschen
nacheinander.
In
dem
grünlichen
Nebel,
direkt
aus
Certus
Körper
heraus,
stieg
eine
schwarze
Aura
empor
und
wurde
von
dem
Nebel
verschluckt,
die
sich
gegenseitig
auflösten.
Certus‘
Haltung
wurde
lockerer,
aber
er
stand
nicht
auf.
Das
alles
hatte
ihn
sehr
mitgenommen
und
der
Fluch
hatte
seine
Spuren
hinterlassen.
Secundus
kniete
sich
zu
ihm
herunter:
„Wir
geht
es
euch?“
Heiser
antwortete
der
Herrscher,
noch
nicht
in
der
Lage
sich
aufzurichten: „Besser, aber nicht gut. Bitte helft mir auf.“
Es
war
bereits
dunkel
geworden,
die
sternklare
Nacht
erhob
sich
über
dem
Kobos
Wald,
was
zumindest
in
dieser
Nacht
keinen
Neuschnee
bedeutete.
Secundus
und
Princeps
hatten
noch
einige
Zeit
beim
Herrscher
verbracht
bis
dieser
sich
besser
fühlte
und
sie
der
Meinung
waren,
dass
sie
ihn
jetzt
alleine
lassen
konnten.
In
den
meisten
Häusern
brannte
kein
Licht
mehr,
als
die
beiden
nach
draußen
traten
und
über
den
Schnee
liefen.
„Er
ist
noch
wach“,
bemerkte
Secundus
und
deutete
nickend
auf
Saltus‘
Haus,
„Ich
weiß
nicht,
ob
wir
bis
morgen
warten
können.
Dieser
Fluch
war
schon
viel
stärker
und
es
könnte
noch
Schlimmeres
kommen.
Wir
müssen
den
Verursacher
finden,
so
schnell
wie
möglich.“
Gähnend
stimmte
Princeps
dem
zu:
„Am
sinnvollsten
wird
es
sein
den
Wald
nach
Spuren
von
Ritualen
abzusuchen,
allerdings
glaube
ich
nicht,
dass
Saltus
sehr
erfreut
sein
wird,
wenn
wir
ihn
um
seine
Nachtruhe
bringen.
Er
hat
kein
Interesse
am
Hexerdreieck
und
ich
glaube
auch
nicht,
dass
er
seine
Meinung
ändern
wird.“
„Abwarten“,
entgegnete
Secundus
und
lief
dennoch
zu
Saltus‘
Haus,
um
anzuklopfen.
Kurze
Zeit
später
öffnete
Saltus
ihnen
die
Tür:
„Das
habe
ich
mir
schon
fast
gedacht.
Kommt
rein.“
Avis
war
nirgends
zu
sehen,
als
die
beiden
eintraten.
Saltus
deutete
auf
die
freien
Stühle
am
Tisch
und
setzte
sich
selbst,
wobei
er
über
einem
offenen
Buch
saß
und
scheinbar
mit
der
Feder
einige
Notizen
niedergeschrieben
hatte.
Die
beiden
anderen
Hexer
nahmen
Platz,
nachdem
Secundus
die
Tür
wieder
hinter
ihnen
geschlossen
hatte.
Sobald
er
saß,
kam
er
auch
ohne
Umschweife
zum
Thema:
„Wir
befürchten,
dass
noch
weitere
Flüche
gesprochen
werden
könnten,
wenn
wir
den
Auslöser
nicht
schnell
finden.
Am
liebsten
möchten
wir
direkt
los
und
den
Wald
absuchen.“
„Im
Dunkeln?“
hackte
Saltus
nach,
„Nicht
das
ich
mich
nicht
zurechtfinden
würde,
aber
dennoch
übersieht
man
so
schon
eher
etwas
oder
jemanden.“
„Wir
könnten
so
vielleicht
schlimmeres
verhindern“,
versuchte
Secundus
ihn
zu
überzeugen,
„Genau
deswegen
wollen
wir
das
Hexerdreieck
gründen,
um
die
Hexer
und
Hexen
voreinander
zu
schützen.
Und
in
diesem
Fall
ist
es
einfach
sehr
dringend.
Wer
weiß,
ob
er
noch
einen
Fluch
überlebt.“
Ein
Seufzen
war
von
Saltus
zu
vernehmen:
„In
Ordnung.
Ich
sage
nur
eben
Avis
Bescheid.“
Zugleich
standen
auch
Princeps
und
Secundus
von
ihren
Stühlen
auf,
Saltus
ging
nach
oben
und
rüttelte
leicht
an
Avis,
der
bereits
schlief.
Müde
öffnete
dieser
die
Augen:
„Saltus?
Ist
was
passiert?“
Er
schüttelte
den
Kopf
und
schenkte
Avis
ein
Lächeln:
„Nein,
alles
in
Ordnung.
Die
beiden
nördlichen
Hexer
möchten
sicherheitshalber
den
Wald
überprüfen.
Ich
werde
sie
führen,
schlaf
ruhig
weiter.
Ich
bin
bald
zurück.“
Avis
schloss
die
Augen
wieder:
„Wenn
du
mich
brauchst,
rufe
nach
mir.
Ich
werde sofort da sein.“
Proditor
war
selbst
noch
im
Wald
unterwegs,
er
war
so
aufgebracht
über
seinen
erneuten
Misserfolg,
dass
er
nicht
mal
daran
denken
konnte
zurück
ins
Dorf
zu
gehen
und
dort
sich
ein
paar
Stunden
schlafen
zu
legen:
„Wieso
sind
diese
verdammten
nördlichen
Hexer
hier?
Sie
nerven!
Ich
wäre
bereits
Herrscher.“
Schneeflocke
hielt
etwas
Abstand
und
saß
im
kühlen
Schnee:
„Sie
werden
sicherlich
nicht
ewig
hier
bleiben.
Vielleicht
solltet
ihr
warten,
Meister.“
„Ich
werde
sicherlich
nicht…“,
Proditor
drehte
sich
um,
„Da
stapft
jemand
durch
den
Schnee.“
Da
Hexer
und
Hexen
auf
dem
Schnee
liefen,
könnte
es
sich
höchstens
um
einen
Geschaffenen
handeln,
aber
das
glaubte
er
weniger.
Warum
sollte
ein
Geschaffener
alleine
um
diese
Zeit
im
Wald
umherlaufen.
Viel
wahrscheinlicher
war,
dass
schon
wieder
diese
Diener
vom
Fürsten
der
Finsternis
ihr
Glück
versuchten
ihn
zu
töten.
Lächerlich.
Schneeflocke
erhob
sich
aus
dem
Schnee,
die
Überreste,
die
noch
an
ihm
haften
blieben,
ließ
er
einfach
wo
sie
waren.
Es
störte
ihn
nicht,
im
Gegenteil,
es
war
sogar
sehr
angenehm
für
ihn.
Die
Schritte
hatten
gestoppt,
nachdem
Proditor
auf
sie
aufmerksam
geworden
war.
Nichts
war
mehr
zu
hören.
Langsam
bewegte
sich
Proditor
über
den
Schnee
in
die
Richtung
aus
der
er
die
Schritte
vernommen
hatte.
Sein
Geschaffener
machte
sich
bereit
jederzeit
ihn
zu
unterstützen,
blieb
aber
an
Ort
und
Stelle,
da
man
seine
Bewegungen
eher
hören
würde.
Die
Dunkelheit
machte
es
schwer
etwas
zu
erkennen,
überall
fielen
die
Schatten
der
Bäume
hin.
Nur
das
Mondlicht,
welches
auf
die
dicke
Schneeschicht
viel
und
ein
zauberhaftes
Glitzern
hervorbrachte,
erhellte
den
Wald
ein
wenig.
Schritt
für
Schritt
lief
Proditor
weiter
über
den
Schnee,
bereit
jederzeit
zuzuschlagen.
Er
hatte
sich
schon
einige
Meter
vom
seinem
Ritualplatz
entfernt,
als
ein
wohlbekannter
Wolf
hinter
einem
Baum
hervorsprang
und
mit
dunklen
Magiekugeln
auf
ihn
schoss.
Da
Proditor
bereits
auf
einen
Angriff
eingestellt
war,
ließ
er
mit
einer
schwungvollen
Handbewegung
den
Schnee
vom
Boden
sich
auftürmen
und
zur
Eiswand
erstarren.
Die
Magiekugeln
beschädigten
diese,
drangen
aber
nicht
hindurch:
„Du
schon
wieder,
wo
ist
dein
Begleiter?“
Ein
grau
getigerter
Kater
und
ein
weiterer
Wolf
mit
gräulichem
Fell
sprangen
links
und
rechts
hinter
Bäumen
hervor,
der
Schakal
vom
letzten
Mal
fehlte.
„Du
hast
ihn
auf
dem
Gewissen“,
knurrte
der
schwarze
Wolf,
während
die
anderen
beiden
nun
auch
mit
dunklen
Magiekugeln
angriffen.
Proditor
lief
einige
Schritte
zurück,
um
mehr
Abstand
zu
ihnen
zu
halten
und
begann
mit
einigen
Handbewegungen
erneut
die
Bäume
in
der
Umgebung
zum
Bewegen
zu
bringen.
Wie
beim
letzten
Mal
entwurzelten
sie
sich,
bewegten
sich
auf
die
Angreifer
zu
und
schlugen
mit
den
Ästen
nach
ihnen.
Der
schwarze
Wolf
ließ
ein
Schwert
aus
dunkler
Magie
erscheinen
und
schlug
damit
auf
die
Äste
ein:
„Ich
kümmere
mich
um
die
Bäume.
Versucht
an
ihn
heran
zu
kommen.“
Schneeflocke
löste
sich
in
viele
kleine
Schneeflocken
auf
und
erhob
sich
als
Schneesturm,
der
um
Proditor
herumwirbelte,
ihn
aber
nicht
mit
einer
Flocke
berührte
und
direkt
zu
den
drei
Dienern
herüberwirbelte.
Mit
einem
starken
und
eisigen
Windstoß
warf
es
die
drei
zurück,
sodass
sie
im
Schnee
landeten.
Die
Bäume
ließen
unbarmherzig
ihre
Äste
auf
sie
herunterschlagen.
Der
graue
Wolf
hielt
die
Hände
schützend
vor
sich
und
schrie
schmerzhaft
auf,
als
die
Bäume
ihn
trafen.
Währenddessen
rollte
sich
der
schwarze
Wolf
durch
den
Schnee,
er
spürte
die
Kälte
am
ganzen
Leib,
aber
entkam
so
dem
Angriff
und
der
Kater
schwang
sich
schnell
wieder
auf
die
Beine
und
sprang
auf
einen
der
Äste.
Der
Baum
schüttelte
ihn
jedoch
gleich
wieder
ab,
sodass
er
schreiend
erneut
im
Schnee
landete.
Proditor
lachte
amüsiert
darüber:
„Langsam
solltet
ihr
merken,
dass
ihr
keine
Chance
gegen
mich
habt.“
Schneeflocke
nahm
seine
normale
Gestalt
wieder
an
und
wartete
ab,
was
weiter
geschehen
würde.
„Hört
Ihr
das?“
hackte
Saltus
nach
und
hielt
die
Hand
mit
der
Fackel
in
die
Richtung,
aus
der
er
die
Geräusche
vernommen
hatte.
Licht
war
im
dunklen
Wald
wichtig,
sodass
er
sich
eine
Fackel
mit
seiner
Hexerei
entzündet
hatte.
Die
drei
waren
schon
recht
weit
vom
Dorf
entfernt,
hatten
bisher
aber
keine
Überreste
von
Ritualen
oder
Ähnlichem
gefunden.
Secundus
und
Princeps
folgten
seinen
Blick
und
lauschten.
Dieses
Mal
war
es
deutlich
zu
hören
und
Secundus
lief
direkt
schnellen
Schrittes
über
den
Schnee
in
die
Richtung:
„Ein
Schrei.“
Auch
Saltus
lief
los,
folgte
Secundus
nur
wenige
Schritte
hinter
ihm,
während
Princeps
als
letzter
folgte
und
dabei
aufmerksam
die
Umgebung
im
Blick
behielt.
Er
hatte
mit
Spuren
gerechnet,
aber
nicht,
dass
sie
tatsächlich
jemanden
im
Wald
antreffen
würden.
Das
war
sehr
ungewöhnlich.
Kaum
kam
das
Geschehen
in
Sicht,
warf
Saltus
seine
Fackel
in
den
Schnee,
um
die
Hände
frei
zu
haben.
Diese
erlosch
sogleich
und
nur
ein
Zischen
war
zu
hören.
So
richtig
verstehen
tat
er
allerdings
nicht,
was
dort
vor
sich
ging.
Drei
Fremde
wurden
von
Bäumen
angegriffen
und
schienen
sichtlich
Probleme
mit
der
Verteidigung
zu
haben
und
der
Hexer,
der
dort
stand,
das
war
Proditor.
Secundus
ließ
mit
einer
schwungvollen
Handbewegung,
wobei
diese
grünlich
leuchtete,
die
Bäume
in
ihrer
Position
erstarren:
„Was
geht
hier
vor?“
Saltus
blickte
zu
Proditor
herüber:
„Was
machst
du
hier
so
spät
und
wer
sind
die?“
Knurrend
blickte
Proditor
zu
Secundus
herüber:
„Das
geht
dich
einen
Mist
an,
ihr
nördlichen
Hexer
habt
hier
nichts
zu
suchen.
Verzieht
euch!“
Die
drei
Diener
nutzen
die
Chance
um
endlich
mal
wieder
richtig
auf
die
Beine
zu
kommen.
Erschöpft
atmeten
sie
auf,
während
der
schwarze
Wolf
den
anderen
beiden
mit
einer
Handbewegung
deutete
ein
wenig
zurück
zu
treten.
„Hütet
eure
Zunge“,
ermahnte
in
Princeps,
„Ihr
macht
euch
gerade
sehr
verdächtig.
Kommt
mit
zurück
zum
Dorf,
es
gibt
da
einige
Fragen
zu
klären.“
Proditor
lachte
darüber:
„Als
wenn
ich
mir
von
euch
Möchtegern
Überhexern
was
sagen
lasse.
Verschwindet
oder
ihr
bereut
es.“
„Aber
Meister…“,
begann
Schneeflocke,
ehe
Proditor
ihn
mit
einem
zornigen
Blick
bedachte
und
er
wieder
verstummte.
Da
von
Proditor
scheinbar
keine
Antwort
zu
erwarten
war,
wandte
sich
Saltus
an
die
drei
Fremden:
„Wer
seid
ihr?“
Der
schwarze
Wolf
grinste:
„Unwichtig,
wir
verschwinden.“
Fast
zugleich
verschwanden
die
drei
in
schwarzem
Rauch,
was
die
Frage
im
Prinzip
beantwortete
–
Dunkelmagier,
vermutlich
Diener
des
Fürsten
der
Finsternis
-.
„Lasst
uns
doch
erst
einmal
beruhigen
und
in
Ruhe
darüber
sprechen“,
versuchte
Secundus
zu
vermitteln
und
machte
einen
Schritt
auf
Proditor
zu.
Die
Wut
stand
Proditor
ins
Gesicht
geschrieben:
„Ich
hatte
euch
gewarnt.“
Mit
einigen
Handbewegungen
setzte
er
Baum
für
Baum
wieder
in
Bewegung.
Ohne
sich
vom
Fleck
zu
rühren,
ließ
Secundus
die
Bäume
mit
einer
einzigen
schwungvollen
Handbewegung
wieder
erstarren:
„Das
hat
keinen
Sinn,
seid
doch
vernünftig.“
Princeps
machte
nun
einige
Schritte
auf
Proditor
zu:
„Deine
Feindseligkeit
lässt
vermuten,
dass
ihr
der
Hexer
bist,
der
die
Flüche
ausgesprochen
hat.
Habe
ich
nicht
recht?“
Knurrend
streckte
Proditor
erneut
die
Hand
aus,
hinter
ihm
erschien
schwarzer
Rauch
und
der
schwarze
Wolf
von
zuvor
tauchte
auf.
„Pass
auf!“
versuchte
Saltus
ihn
noch
zu
warnen,
ehe
sich
das
Schwert
aus
dunkler
Magie
durch
Proditors
Rücken
bohrte
und
der
Wolf
zusammen
mit
ihm
direkt
wieder
in
schwarzem
Rauch
verschwand.
Die
drei
liefen
zu
der
Stelle,
wo
Proditor
verschwunden
war.
Einige
Meter
weiter
sahen
sie
die
freie
Fläche
mit
den
Ritualrückständen.
Secundus
und
Saltus
gingen
dort
hin,
schauten
sich
die
Rückstände
an,
sammelten
Asche
und
Kräuterüberreste
auf.
Princeps
hingegen
hatte
Schneeflocke
am
Arm
gepackt
und
zog
ihn
mit
zu
der
Stelle:
„Du
wirst
uns
einige
Fragen
beantworten
müssen.“
Die
Ohren
und
den
Kopf
gesenkt nickte Schneeflocke: „Mein Meister… er ist tot.“
Nachdem
Saltus
sich
mit
Princeps,
Secundus
und
Schneeflocke
die
restliche
Nacht
befasst
hatte,
war
er
müde
zu
Bett
gegangen,
gerade
als
die
Sonne
begann
aufzugehen.
Avis
war
seit
einer
Stunde
wach
und
kümmerte
sich
um
den
eingeschüchterten
Schneeflocke.
„Noch
eine
Tasse
Schnee?“
fragte
Avis
ihn
und
lächelte,
„keine
Sorge
wir
finden
schon
einen
neuen
Meister
für
dich,
einen
der
dich
gut
behandelt.“
Schneeflocke
saß
mit
ihm
am
Tisch
und
hatte
den
Schnee
aus
der
Tasse
geleckt.
Er
war
sehr
traurig
über
den
Tod
seines
Meisters,
auch
wenn
er
immer
sehr
streng
gewesen
war.
Außerdem
wusste
er
nicht,
wie
es
jetzt
weiter
gehen
sollte.
Während
Princeps
ihn
die
meiste
Zeit
verhört
hatte,
nahm
Saltus
ihn
immer
wieder
in
Schutz.
Daher
war
er
froh
in
Saltus‘
Heim
geblieben
zu
sein.
Princeps
und
Secundus
hatten
ihr
Gastzimmer
im
Dorf
aufgesucht,
um
auch
etwas
zu
schlafen.
Schneeflocke
blickte
leicht
auf:
„Ich
glaube,
ich
würde
gerne
schlafen,
wenn
ich
darf.“
Avis
nickte:
„Natürlich,
wie
schläfst
du
am
liebsten?“
„Im
Schnee“,
antwortete
Schneeflocke
kleinlaut.
Ihn
alleine
im
Schnee
schlafen
lassen,
konnte
Avis
nicht,
auch
nicht
ihn
dort
die
ganze
Zeit
beobachten
und
dennoch
tat
er
ihm
leid:
„Gehen
wir
nach
oben.
Du
kannst
auf
dem
Balkon
schlafen,
da
ist
es
kühl
und
ich
bleibe
am
Fenster
und
passe
auf
dich
auf.“
Schneeflocke nickte: „Danke.“
Einige
Tage
später
hatte
sich
einer
der
Hexer
im
Dorf
Schneeflocke
angenommen
und
hatte
jetzt
auch
mehr
mit
anderen
Geschaffenen
zu
tun.
Es
schien
ihm
soweit
gut
zu
gehen.
Secundus
und
Princeps
waren
gerade
wieder
bei
Saltus
zu
Besuch,
sie
saßen
bei
einer
Tasse
Tee
zusammen.
„Saltus,
ich
weiß
Ihr
wollt
diese
Verantwortung
nicht,
aber
denkt
doch
daran,
wie
viele
Hexer
und
Hexen
ihr
schützen
könntet.
Princeps
ist
gut,
was
Regeln
und
ihre
Durchsetzung
angeht,
ich
bin
gut
in
Streitschlichtung
und
kenne
mich
mit
den
Herrscherpflichten
aus
und
ihr
könntet
für
den
Schutz
zuständig
sein.
So
hättet
ihr
gar
nicht
großartig
was
mit
der
Durchsetzung
von
Regeln
zu
tun
oder
dem
Verhandeln
zwischen
Herrschern
und
allem
was
dazu
gehört.
Höchstens
Vertretungsweise“,
versuchte
es
Secundus
erneut,
während
Saltus
an
seinem
Tee
nippte.
Avis
blickte
zu
seinem
Meister:
„Ich
halte
das
für
eine
gute
Idee.“
Ein
Seufzen
war
von
Saltus
zu
hören:
„Na
gut,
Probeweise.
Ich
schaue
mir
das
mal
an,
aber
wenn
es
mir
nicht
zusagt,
steige
ich
direkt
wieder
aus.“
Princeps
nickte:
„Dann
sollten
wir
uns
aber
auf
eine
Probezeit
einigen,
nicht
das
ihr
nach
3
Jahren
euch
einfach
aus
dem
Staub
macht.“
„Ein
halbes
Jahr“,
schlug
Saltus
dann
vor
und
lächelte,
„Wenn
ich
es
ein
halbes
Jahr
aushalte,
dann
bin
ich
dabei.
Aber
ich
fände
es
gut,
wenn
wir
uns
ab
jetzt
Duzen,
um
es
zu
vereinfachen.“
Secundus
lächelte:
„Das
finde
ich
eine
wunderbare
Idee.
Da
wäre
noch
eine
Sache,
du
müsstest
deinen
Namen
ablegen.
Ab
sofort
bist
du
Tertius*
,
der
Dritte.“
„Tertius?“
fragte
Saltus
verwundert,
„Also
sind
das
nicht
eure
echten
Namen?“
Die
beiden
lachten
und
Secundus
nickte:
„Es
wäre
doch
ein
sehr
seltsamer
Zufall
gewesen.
Princeps
ist
der
Erste,
ich
bin
der
Zweite
und
du
der
Dritte.
Es
ist
einfach
nur
ins
Lateinische
übersetzt.
Lasst
uns
unser
Volk
in
eine
gute
Zukunft führen.“
*
Alle mit Sternchen
gekennzeichneten Wörter/Sätze
beinhalten mehr Informationen.
Fahr mit der Maus darüber, um
diese zu erhalten.