Die Prophezeiung des Lichts - Teil 1 -
Himmel und Hölle
Kapitel 6 - Advocatus Diaboli
Asche
staubte
unter
den
Füßen
des
schwarzen
Wolfes
mit
den
roten
Augen.
Es
war
nicht
so,
dass
er
nicht
weniger
hätte
aufwirbeln
können,
aber
er
bekam
so
noch
mehr
Aufmerksamkeit,
als
ohne
hin
schon.
Schmunzelnd
blickte
er
die
Gesichter
der
anderen
Diener,
die
ihm
beim
Gang
durch
das
finstere
Schloss
des
Fürsten
begegneten.
Allerlei
Gemunkel
vernahm
er
und
liebte
es
die
Aufmerksamkeit
auf
sich
zu
ziehen.
Sie
irrten
sich,
wenn
sie
annahmen,
dass
er
Halbdämon
wäre
und
sie
fürchteten
ihn,
weil
sie
glaubten
er
wäre
der
Hölle
selbst
entsprungen.
Spectio*
war
jedoch
wirklich
kein
gewöhnlicher
Diener
des
Fürsten
der
Finsternis,
der
als
einer
seiner
neuen
schwarzen
Magier
sein
Unwesen
trieb.
Er
war
jedoch
tatsächlich
dem
Feuerelement
zugehörig,
denn
er
war
zum
Teil
ein
Salamander.
Einen
Großteil
seiner
Fähigkeiten
hatte
er
von
seinem
Vater
geerbt
und
dieser
wiederum
von
seinem
Vater.
Die
roten
Augen
waren
nicht
allen
Wesen
seiner
Spezies
gegeben,
aber
es
kam
ab
und
an
vor.
„Halbblut!“,
rief
jemand
hinter
ihm,
„Geselle
dich
gefälligst
zu
deines
Gleichen.“
Amüsiert
drehte
sich
Spectio
um
und
blickte
einem
grauen
Schakal
entgegen:
„Viertelblut
wäre
treffender.“
Er
pustete
eine
kleine
Flamme
aus
seinem
Mund
und
grinste:
„Du
bist
nicht
zufällig
feuerfest?“
Der
Schakal
machte
einige
Schritte
zurück
und
knurrte
ihn
wütend
an:
„Erstick
an
deinen
Flammen.“
„Unmöglich“,
lachte
Spectio,
„Nicht
mal
ein
Dämon
würde
daran
ersticken
und
die
sind
lang
nicht
so
feuerfest
wie
ich.“
Nun
stolperte
der
andere
Diener
noch
einen
Schritt
zurück,
drehte
sich
flugs
um
und
rannte
davon.
„Hach“,
machte
Spectio
entspannt
und
gut
gelaunt,
„Das
wird
ein
toller
Tag.“
Seine
Spezies
entstand
aus
Lichtelfen,
welche
vermehrt
in
den
Kämpfen
mit
Satans
Untergebenen
eingesetzt
worden
waren.
Nicht
immer
lösten
sich
diese
kleinen
Wesen
wieder
auf,
wenn
sie
ein
Element
aufnahmen.
Stattdessen
verwandelten
sie
sich
in
etwas
völlig
neues
und
eigenständiges
Wesen.
Die
Salamander
entstanden
aus
Lichtelfen,
die
das
Feuerelement
angenommen
hatten.
Oftmals
war
hier
Dämonenfeuer
im
Spiel
gewesen,
so
auch
bei
Spectios
Großvater,
der
jegliche
Erinnerung
an
sein
Dasein
als
Lichtelfe
verloren
hatte.
Das
war
etwas,
was
immer
geschah
und
plötzlich
mussten
sie
in
dem
aktuellen
Geschehen
reagieren,
um
nicht
selbst
Opfer
des
Kampfes
zu
werden.
Sein
Großvater
strahlte
wie
alle
Salamander
eine
unglaubliche
Hitze
aus
und
hatte
sich
mit
seiner
Liebsten
nur
im
Wasser
treffen
können,
um
sie
überhaupt
berühren
zu
dürfen.
Ohne
diese
Abkühlung
hätte
sie
wohl
Verbrennungen
davongetragen
und
eine
Vermischung
der
Art
wäre
gar
nicht
möglich
geworden.
Allerdings
erwärmte
sich
das
Wasser
mit
der
Zeit
auch
entsprechend
und
ein
zu
langer
Aufenthalt
war
nicht
möglich.
Als
Viertelblut
hatte
Spectio
solche
Probleme
nicht.
Er
genoss
die
Vorzüge
der
Salamandergene
und
müsste
nicht
darauf
verzichten
normal
mit
anderen
Wesen
umzugehen.
Spectio
kam
gerade
in
die
Eingangshalle
schlendert,
als
ein
Diener
auf
allen
vieren
aus
dem
Thronsaal
kroch.
Bevor
er
diesen
jedoch
komplett
verlassen
hatte,
wurde
er
von
Satan
am
rechten
Bein
in
die
Höhe
gezogen:
„Wie
kannst
du
es
wagen
dich
ohne
Erlaubnis
zu
entfernen?“
Interessiert
beobachtete
Spectio
das
Geschehen
und
blieb
einfach
stehen.
„AH!
So
helft
mir
doch!“,
schrie
der
Kopfrumhängende
und
zappelte
dabei
wild
umher.
Wütend
schnaubte
Satan
und
schleuderte
ihn
quer
durch
die
Eingangshalle,
sodass
er
gegen
die
nächste
Wand
knallte.
Nun
ging
sein
Blick
zu
Spectio:
„Erledige
ihn!“
Freudig
rannte
Spectio
auf
den
am
Boden
liegenden
Diener
zu
und
ließ
seine
Hände
über
dessen
Körper
gleiten.
Überall
dort,
wo
seine
Hände
gewesen
waren,
stand
der
Diener
in
Flammen,
wobei
er
sich
schreiend
windete.
Sein
rechtes
Bein
bewegte
sich
dabei
kaum,
vermutlich
war
es
gebrochen
oder
die
Bänder
waren
gerissen.
Unwichtig,
denn
bald
würde
nichts
mehr
von
ihm
übrig
sein,
außer
Asche.
Nachdem
der
Diener
nun
lichterloh
brannte,
wand
sich
Spectio
Satan
zu
und
kniete
respektvoll
nieder,
wobei
er
den
Kopf
senkte:
„Ich
hoffe
sein
Tod
ist
qualvoll
genug
für
diese
unerhörte
Beleidigung
euch
gegenüber,
mein
Fürst.“
„Du
darfst
gehen“,
entgegnete
der
Fürst
kurz
und
wand
sich
ab,
um
zurück
in
den
Thronsaal
zu
gehen.
Doch
Spectio
hoffte
auf
ein
Gespräch
und
verblieb
wo
er
war:
„Mein
Fürst,
verzeiht,
wenn
ich
eure
Zeit
in
Anspruch
nehme,
doch
könnte
ich
euch
helfen
die
Diener
besser
zu
organisieren.
Ihr
müsst
euch
nicht
mit
unfähigen
Neulingen
quälen,
die
Diener
könnten
Aufgaben
bekommen,
die
ihrem
Können
entsprechen,
feste
Regeln
und
sicher
einiges
mehr.
Die
Leistungen
würden
sich
sicher
verbessern.“
Nur
mit
geringem
Interesse
hatte
Satan
seine
Worte
vernommen
und
lief
weiter
zurück
in
die
reine
Finsternis
seines
Thronsaales:
„Ich
brauche
nichts
zu
ändern.
Sie
müssen
einfach
besser
arbeiten.
Geh!“
„Ganz
wie
ihr
wünscht,
mein
Fürst“,
entgegnete
Spectio
und
obwohl
der
Fürst
längst
zurück
auf
seinen
Thron
Platz
genommen
hatte
sowie
Spectio
nur
in der Eingangshalle kniete, erhob er sich respektvoll und entfernte sich langsam.
Eine
angenehme
Brise
wehte
durch
den
Kobos
Wald,
indem
die
Schneeflocken
tanzten,
ehe
sie
sanft
auf
der
weichen
Schneedecke
sich
niederließen.
„Hör
auf
zu
Trödeln
Avis,
wir
sind
doch
gleich
Zuhause“,
ermahnte
Saltus
ihn,
während
er
über
den
Schnee
hinweg
lief,
fast
als
würde
er
schweben.
Nur
leichte
Fußabdrücke
waren
zu
erkennen,
nur
Avis
stapfte
hinterher
und
hatte
schon
Schnee
in
den
Schuhen:
„Ich
mache
so
schnell
ich
kann.
Wenn
du
dich
weiter
beschwerst,
dann
fliege
ich.“
Lachend
drehte
sich
Saltus
zu
ihm,
inzwischen
waren
15
Jahre
vergangen:
„Da
meintest
du
gestern
noch,
dass
du
wegen
des
kalten
Windes
frierst.
Die
warme
Kleidung
wäre
dir
lieber.“
Beide
waren
in
warmer
Baumwolle
gekleidet
und
hatten
einen
zusätzlichen
Mantel
gegen
die
Kälte
an.
Sie
lebten
mit
den
anderen
westlichen
Hexern
und
Hexen
in
diesem
Wald
und
waren
auf
dem
Weg
zurück
zum
Dorf.
„Wir
hätten
im
Dorf
bleiben
sollen“,
konterte
Avis,
der
sich
seit
seiner
Erschaffung
vor
15
Jahren
kein
Stück
verändert
hatte,
„Wer
sucht
auch
schon
Kräuter
im
Schnee?“
„Mir
fehlte
was“,
entgegnete
Saltus
lächelnd,
„Und
wir
haben
ja
auch
ein
paar
Überbleibsel
gefunden.
Also
hat
sich
der
Ausflug
gelohnt.“
Seitdem
Saltus
sich
den
westlichen
Hexern
und
Hexen
angeschlossen
hatte,
waren
seine
Fähigkeiten
schnell
gewachsen
und
auch
er
hatte
mit
seinem
Wissen
für
Aufsehen
gesorgt.
Avis
schien
tatsächlich
das
Erste
eigenständige
geschaffene
Wesen
in
dieser
Gegend
gewesen
zu
sein,
so
etwas
kannte
man
bis
dahin
noch
gar
nicht.
Inzwischen
gab
es
einige
dieser
Wesen
und
man
hatte
sich
dazu
entschlossen
sie
der
Einfachheit
halber
Geschaffene
zu
nennen.
„Sieh
mal
Avis,
im
Dorf
scheint
was
vor
sich
zu
gehen“,
wand
sich
Saltus
an
ihn,
ohne
sich
umzudrehen.
Durch
den
dicken
Schnee
war
Avis
noch
ein
Stück
zurückgefallen, holte den Abstand nun aber auf, da Saltus stehen geblieben war: „Was gibt es denn?“ Die
westlichen
Hexer
und
Hexen
lebten
wie
die
gewöhnlichen
Leute
in
Häusern,
allerdings
waren
die
Häuser
alles
andere
als
gewöhnlich.
Ein
Großteil
des
Lebens
spielte
sich
in
den
Bäumen
ab,
auf
denen
Holzhäuser
gebaut
worden
waren
sowie
mit
ihren
Stämmen
verschmolzen.
Fast
alle
Häuser
waren
zweistöckig
mit
einem
Eingang
am
Boden
und
einem
weiteren
auf
dem
Baum.
Unten
betrat
man
den
Baum
durch
eine
Tür,
die
ins
Innere
des
Stammes
führte,
welche
in
der
Regel
einen
Durchmesser
von
8
bis
12
Meter
hatte.
Dabei
befand
sich
dort
meistens
das
Wohn-
und
Esszimmer,
sowie
die
Unterrichtsräume
für
die
jungen
Hexer
und
Hexen.
Von
dort
aus
kam
man
über
eine
Holzleiter
in
den
zweiten
Stock,
welcher
durch
die
Holzanbauten
ergänzt
wurde.
Die
obere
Tür
führte
auf
eine
Art
Balkon,
der
sich
rund
herum
um
das
Haus
zog
sowie
über
Hängebrücken
die
Häuser
der
anderen
verband.
Oftmals
diente
der
obere
Stock
nicht
nur
als
Schlafplatz,
sondern
auch
als
Arbeitsraum.
Allerdings
befanden
sich
die
meisten
Dorfbewohner
gerade
am
Boden
und
drängten
sich
um
zwei
Fremde,
statt
bei
dieser
Kälte
gemütlich
in
ihren
Häusern.
„Als
Herrscher
habe
ich
schon
die
entsprechende
Erfahrung
und
habe
mich
mit
meinem
Können
abgehoben.
Ich
wäre
sicher
genau
der
Richtige
für
euch“,
versuchte
Certus*
,
ein
grau-bräunlicher
Wolf
mit
grünen
Augen
von
sich
zu
überzeugen.
Certus
war
der
Anführer
des
Dorfes,
wurde
allerdings
von
einigen
in
Frage
gestellt.
Während
Certus
sprach,
kamen
auch
Saltus
und
Avis
näher,
um
sich
ein
Bild
von
dem
Geschehen
zu
machen.
Einer
der
beiden
Fremden
war
ein
Fuchs
mit
dem
typisch
rot-bräunlichem
Fell,
weißer
Schweifspitze,
einer
weißen
Ohrenspitze,
während
die
linke
jedoch
schwarz
war.
Seine
bernsteinfarbenen
Augen
strahlten
Wärme
aus,
geduldig
blickte
er
in
die
Runde:
„Nur
keine
Sorge,
wir
werden
uns
anschauen
was
ihr
könnt
und
werden
den
Hexer
oder
die
Hexe
auswählen,
die
am
besten
zu
uns
passt.“
„Vor
allem
unseren
Anforderungen
entspricht“,
ergänzte
der
braune
Schakal
mit
den
tiefgründigen
braunen
Augen,
„
Secundus*
und
ich
treffen
diese
Entscheidung
gemeinsam
und
wenn
wir
uns
beide
nicht
zu
100
Prozent
sicher
sind,
wird
es
keiner
von
euch.“
Wie
auch
Saltus
trugen
alle
Dorfbewohner,
sowie
die
beiden
Fremden
warme
Baumwollkleidung.
„Um
was
geht
es
denn
eigentlich?“
hinterfragte
Saltus
nun,
der
dem
Gespräch
nicht
ganz
folgen
konnte.
Die
beiden
blickten
fast
zugleich
zu
Saltus,
ehe
Secundus
begann
es
zu
erklären:
„Wie
wir
eben
schon
den
anderen
erklärt
haben,
kommen
wir
von
den
nördlichen
Hexern
und
Hexen.
Immer
öfter
kommt
es
nun
auch
schon
zu
Zwischenfällen
unter
unseresgleichen,
daher
werden
wir
die
oberste
Entscheidungsebene
ins
Leben
rufen,
eine
Art
Wächter
über
die
Hexerei.
Wir
nennen
es
das
Hexerdreieck,
da
es
aus
drei
Personen
bestehen
wird,
die
der
Hexerei
mächtig
sind.“
„Drei
wegen
dem
Dreiheitsgebot
sicherlich.
Dann
viel
Erfolg
dabei“,
entgegnete
Saltus
und
wandte
sich
zum
Gehen,
„Komm
Avis,
dir
ist
bestimmt
inzwischen
ganz
schön
kalt.“
Das
Dreiheitsgebot
hatte
sich
mit
der
Zeit
unter
den
Hexern
und
Hexen
ergeben,
denn
die
meisten
größeren
Zauber
wirkten
besser,
wenn
man
drei
Hexer
oder
Hexen
hatte,
drei,
sechs
oder
neun
Zutaten
verwendete
oder
einen
wichtigen
Teil
des
Zauberspruches
dreimal
sprach.
„Saltus,
hast
du
gar
kein
Interesse
daran?“,
hackte
Avis
nach,
während
er
ihm
zu
ihrem
Baum
folgte.
„Ach
nein,
das
ist
nichts
für
mich“,
entgegnete
er
und
öffnete
die
Tür,
ehe
er
in
das
warme
Wohn-
und
Esszimmer
trat.
Avis
schloss
die
Tür
hinter
ihnen
und
beide
legten
direkt
Mäntel
und
Schuhe
ab.
Ehe
Avis
zur
Decke
greifen
konnte,
hatte
Saltus
ihm
die
schon
übergeworfen
und
rubbelte
ihn
warm:
„Besser?
Vielleicht
sollte
ich
das
nächste
Mal
doch
alleine
gehen.“
„Das
ist
schon
in
Ordnung
so.
Ich
möchte
da
sein,
wenn
du
mich
brauchen
solltest“,
meinte
Avis,
während
er
die
Wärme
genoss.
Ein
runder
Tisch
stand
in
der
Mitte
des
Raumes,
an
ihm
vier
Stühle,
ein
kleiner
Ofen
an
einer
der
Wände,
welcher
zum
Kochen
sowie
zum
Heizen
genutzt
wurde,
sowie
ein
rundes
Regal
an
der
Wand
gegenüber
mit
allerlei
Geschirr
darin,
welches
aus
Holz
bestand.
Avis
setzte
sich
auf
einen
der
Stühle,
behielt
die
Decke
aber
um
sich:
„Das
ist
doch
eigentlich
eine
gute
Sache,
dieses
Hexerdreieck,
oder
nicht?“
Saltus
ging
zur
Treppe
und
stieg
die
Stufen
hinauf,
während
er
Avis
antwortete:
„Kann
schon
sein.
Ich
habe
bisher
keine
Probleme
mit
anderen
Hexern
und
Hexen
gehabt.
Wer
weiß
was
die
im
Norden
so
treiben.
Es
wird
sich
schon
wer
finden,
die
waren
ja
scheinbar
alle
interessiert.“
Dann
war
er
im zweiten Stock verschwunden.
Am
Rande
des
Kobos
Waldes
lag
die
Hauptstadt
Segesta
des
Landes
Tanach,
viele
der
westlichen
Hexer
stammten
von
dort
oder
der
näheren
Umgebung.
So
auch
Proditor*
,
der
immer
mal
wieder
in
die
Stadt
zurückkehrte,
so
wie
auch
jetzt.
„Meister,
wohin
geht
es
heute?“,
fragte
der
schneeweiße
kleine
Panda
hinter
ihm.
Er
war
Proditors
Geschaffener,
existierte
gerade
einmal
seit
zwei
Wochen
und
war
stets
darauf
bedachte
seinen
Meister
zufrieden
zu
stellen.
Da
Proditor
ihn
aus
Schnee
erschaffen
hatte,
machte
ihm
die
Kälte
nichts
aus,
er
trug
lediglich
eine
lange
braune
Hose.
Seine
Augen
waren
eisblau,
was
ein
starker
Kontrast
zu
seinem
Meister
war,
der
die
typischen
Fellfarben
eines
kleinen
Pandas
hatte,
sowie
dunkle
braune
Augen.
Proditor
zog
sich
die
Kapuze
seines
schwarzen
Umhangs
noch
etwas
weiter
ins
Gesicht:
„Ins
Armenviertel.“
Natürlich
hätte
Proditor
sich
einfach
dort
hin
teleportieren
können,
denn
Hexer
und
Hexen
war
es
wie
den
dunklen
Magiern
möglich
an
jeden
beliebigen
Ort
zu
verschwinden,
aber
die
Nicht-Magischen
begannen
immer
mehr
sich
gegen
Magie
auszusprechen
und
selbst
die
Lichtmagier
abzugrenzen.
Die
Furcht
war
schon
immer
ein
schlechter
Ratgeber
und
spaltete
mehr
und
mehr
die
Gesellschaft.
Hier
und
dort
wurde
bereits
getuschelt,
denn
Proditors
Geschaffener
hatte
viel
zu
wenig
an
für
das
kalte
Wetter.
Da
war
die
Vermutung
nahe,
dass
mit
ihm
etwas
nicht
stimmte,
was
die
Anwohner
veranlasste
Abstand
zu
halten.
„Nicht
trödeln,
Schneeflocke“,
murrte
Proditor
während
er
seine
Schritte
noch
etwas
beschleunigte,
„Wir
haben
es
eilig.“
„Natürlich
Meister,
ich
bleibe
direkt
hinter
euch“,
beteuerte
Schneeflocke
sogleich
und
senkte
etwas
betrübt
den
Kopf,
„Ihr
werdet
keinen
Grund
haben
unzufrieden
zu
sein.“
Die
Miene
des
Hexers
hellte
sich
auf,
als
das
Armenviertel
in
Sicht
kam.
Die
heruntergekommenen
Häuser
aus
Lehm,
Holz
und
Stroh
drohten
unter
den
Schneemassen
nachzugeben,
undichte
Dächer
ließen
Kälte
und
Nässe
hinein,
was
das
Leben
zunehmend
erschwerte.
Niemand
aus
den
wohlhabenderen
Häusern,
die
bereits
teilweise
aus
Stein
gebaut
waren,
kam
den
Leuten
dort
zu
Hilfe.
Somit
waren
die
Armenviertel
eine
potenzielle
Quelle
für
neue
Diener
des
Fürsten
der
Finsternis,
die
einem
Wunsch
gegen
das
ewige
Dienerleben
gerne
akzeptierten.
Genau
aus
diesem
Grund
kam
auch
Proditor
dort
hin,
er
wollte
eine
Audienz
beim
Fürsten
der
Finsternis.
Bisher
war
es
ihm
nicht
gelungen
Certus
vom
Thron
zu
stoßen,
aber
mit
neuer
zusätzlicher
Magie,
würde
er
dem
ein
ganzes
Stück
näherkommen.
Kaum
das
die
beiden
das
Armenviertel
betraten,
bettelten
die
ersten
auch
schon
nach
etwas
zu
essen
und
sei
es
noch
so
wenig.
Es
widerte
Proditor
an
und
er
stieß
eine
Frau,
die
sich
ihm
nährte
einfach
weg:
„Verschwinde,
sonst
überlege
ich
mir,
ob
ich
dich
nicht
in
Einzelteilen
für
einen
meiner
Zauber
verwende.
Ekliges
Gesindel.“
Seine
garstige
Haltung
war
direkt
jemanden
aufgefallen,
der
auf
ihn
zukam
und
nicht
weniger
ärmlich
wirkte,
wie
die
anderen
Bewohner
dort.
Der
einzige
Unterschied
zwischen
ihnen
war,
dass
der
fremde
Wolf
geradezu
wirkte,
als
hätte
er
in
Asche
gebadet:
„Ihr
seid
nicht
von
hier,
aber
ich
mag
euren
Umgangston.
Habt
Ihr
nicht
schon
immer
einen
Wunsch
auf
der
Seele,
etwas
unausgesprochenes?“
Abschätzend
blickte
Proditor
zu
ihm,
er
versuchte
sich
unbeeindruckt
zu
zeigen:
„Einen
Wunsch?
Nun,
da
gäbe
es
tatsächlich
etwas.
Ihr
seid
doch
wohl
nicht
etwa
einer
dieser
dunklen
Magier?“
Der
Wolf
grinste
verschlagen
und
kam
noch
etwas
näher
an
Proditor
heran,
während
er
leiser
zu
ihm
sprach:
„Ertappt.
Aber
wer
kann
schon
bei
einem
Wunsch
nein
sagen?
Ihr
würdet
es
nicht
bereuen.“
Proditor
hielt
ihm
die
Hand
hin:
„Ich
würde
sagen,
wir
kommen
ins
Geschäft.
Bring
mich
und
meinen
Geschaffenen
zum
Fürsten.“
Ohne
jegliches
Zögern
schlug
der
Wolf
ein
und
verschwand
mit
den
beiden
in
schwarzem
Rauch.
Kurz
darauf
tauchten
sie
aus
selbigen
in
der
Hölle
wieder
auf,
direkt
vor
dem
Schloss
des
Fürsten.
Schneeflocke
fühlte
sich
sofort
unwohl
und
schlug
die
Arme
um
sich
selbst:
„Meister,
es
ist
so
schrecklich
heiß
hier.“
„Hör
auf
zu
jammern“,
ermahnte
Proditor
ihn
und
blickte
sich
dabei
grinsend
um.
Die
meisten
Dämonen
saßen
vor
dem
Schloss
herum
und
wirkten
wenig
bedrohlich,
eher
gelangweilt.
Dampf
stieg
aus
dem
Lavafluss
auf,
wenn
kleine
Steine
hineinfielen
und
ein
zischendes
Geräusch
verursachten,
während
die
gesamte
Hölle
in
Finsternis
gehüllt
war.
Ein
leichtes
Husten
war
von
Proditor
zu
vernehmen,
was
seine
Begeisterung
ein
wenig
dämpfte:
„Ein
bisschen
viel
Staub
hier.
Ansonsten
hätte
ich
auch
gerne
so
ein
protziges
Schloss
mit
einem
düsteren
Wald
und
einem
Lavafluss.
Das
hätte
definitiv
Stil.“
Mit
fragendem
Blick
deutete
der
Wolf
ihm
ins
Schloss
folgen:
„Hier
entlang.
Der
Fürst
wird
sicher
erfreut
sein
einen
neuen
Diener
begrüßen
zu
dürfen.“
Während
Proditor
freudig
dem
Diener
über
die
Brücke
folgte,
hinein
in
die
Eingangshalle,
fühlte
sich
Schneeflocke
alles
andere
als
wohl.
Ihm
war
viel
zu
warm
und
er
fühlte
sich
unbehaglich.
Dichte
folgte
er
den
beiden,
um
seinen
Meister
auf
keinen
Fall
zu
verlieren.
Sie
durchschritten
die
Eingangshalle
und
betraten
den
Thronsaal,
wo
der
Diener
sich
mit
gesenktem
Blick
niederkniete:
„Mein
Fürst,
ich
habe
euch
einen
neuen
Diener
gebracht.“
Angestrengt
versuchte
Proditor
etwas
in
der
Finsternis
zu
erkennen,
aber
egal
wie
sehr
er
seine
Augen
bemühte,
es
blieb
nur
tiefschwarz.
Um
nicht
unhöflich
zu
erscheinen
machte
er
eine
Verbeugung:
„Werter
Fürst,
ich
komme
um
euch
zu
dienen,
möchte
aber
wie
versprochen
auch
meinen
Wunsch
erfüllt
bekommen.“
Ein
Schnauben
war
aus
dem
hinteren
Teil
des
Thronsaales
zu
hören,
ehe
die
düstere
Stimme
Satans
erklang:
„Nenne
deinen
Namen
und
deinen
Wunsch.“
„Ich,
Proditor,
wünsche
mir
die
Unsterblichkeit,
außerdem
hörte
ich,
dass
ihr
mir
die
dunkle
Magie
zur
Verfügung
stellt
für
meine
Dienste“,
verkündete
er
und
erwartete,
dass
Satan
keinerlei
Einwände
haben
würde.
Schließlich
liefen
jede
Menge
dunkle
Magier
herum,
wobei
nicht
mal
mehr
alle
in
seinen
Diensten
waren.
Es
gab
inzwischen
auch
gebürtige
Dunkelmagier,
die
dem
Fürsten
nicht
verpflichtet
waren
und
ihr
eigenes
Leben
führen
konnten
oder
sich
diesem
doch
freiwillig
verpflichteten.
Erneut
erhob
sich
die
Stimme
Satans,
um
Proditors
Pakt
zu
wiederholen:
„Ich
gebe
dir
die
Unsterblichkeit
und
als
Fähigkeit
die
dunkle
Magie,
dafür
wirst
du
bis
in
alle
Ewigkeit
mir
treu
dienen.
Einverstanden?“
Schneeflocke
wurde
zunehmend
unruhig,
er
fühlte
sich,
als
würde
er
gekocht
werden.
Sein
Meister
wollte
doch
wohl
hoffentlich
nicht
dortbleiben
und
das
auf
Ewig.
„Einverstanden“,
entgegnete
Proditor
zufrieden,
„Wir
sind
im
Geschäft.“
Eine
dunkle
Aura
erfasste
Proditor,
die
in
ihm
verschwinden
zu
schien.
Es
war
nur
ein
kurzer
Augenblick,
doch
der
Pakt
war
damit
besiegelt.
„Geht!“,
forderte
Satan
sie
auf,
„Ich
rufe
dich,
sobald
ich
dich
brauche.“
Der
Wolf
erhob
sich
und
verließ
zusammen
mit
Proditor
und
Schneeflocke
den
Thronsaal.
„Viel
Glück“,
rief
er
Proditor
noch
zu,
ehe
er
seiner
Wege
ging
in
einen
der
Gänge
des
Schlosses.
„Meister“,
wand
sich
Schneeflocke
kläglich
an
Proditor,
„bitte
lasst
uns
gehen.
Ich
halte
es
hier
nicht
mehr
aus.“
Genervt
blickte
Proditor
zu
seinem
Geschaffenen:
„Ach
ja,
Schneeflocken
können
ja
keine
Hitze
ab.“
In
einem
Sturm
aus
schwarzem
Laub
verschwanden
die
beiden
aus
der
Hölle
zurück
in
den
Kobos
Wald,
jedoch
noch
fern
von
dem
Dorf
der
Hexer
und
Hexen.
Keinen
Moment
erkundigte
sich
Proditor
nach
dem
Wohlbefinden
von
Schneeflocke,
stattdessen
ging
er
direkt
dazu
über
mit
seinem
Plan
fortzufahren:
„Ich
habe
zu
üben
mit
meiner
neuen
Magie.
Sieh
zu,
dass
du
ein
paar
von
meinen
Vorräten
holst.
Ich
habe
Großes
vor.“
„Natürlich,
Meister,
ich
eile“,
bestätigte
Schneeflocke
seinen
Auftrag
und
lief
sofort
Richtung
Dorf.
Als
er
jedoch
außer
Sichtweite
seines
Meisters
war,
ließ
er
sich
erleichtert
rücklinks
in
den
Schnee
fallen
und
atmete
tief
durch:
„Das
war
so
schrecklich.
Ich
hoffe,
er tut das nie wieder.“
„Das
meiste
sind
Schlafräume,
dann
gibt
es
den
Kerker,
den
Thronsaal,
die
Eingangshalle
und
die
Tore
zu
den
Höllendämonen,
die
Kammer
in
der
Nähe
und
keine
Ahnung
ob
hinter
den
Höllendämonen
noch
was
liegt.
Vom
Umriss
des
Schlosses…
habe
ich
was
vergessen?“,
sprach
Spectio
zu
sich
selbst,
während
er
durch
einen
der
Gänge
des
Schlosses
geradewegs
zur
Eingangshalle
unterwegs
war.
Seinen
Kohlestift
hatte
er
dabei
immer
wieder
nachdenklich
auf
das
Papier
getippt.
Mehrere
Seiten
Notizen
hatte
er
sich
bereits
gemacht,
um
Satan
vielleicht
doch
noch
stichhaltig
von
seiner
Idee
überzeugen
zu
können.
Als
er
die
Eingangshalle
betrat,
schwenkte
sein
Blick
zur
Wendeltreppe,
die
wohl
in
den
Turm
führen
musste:
„Da
war
ich
noch
nicht.“
Die
Treppe
lag
außerhalb
von
Satans
Sichtbereich
aus
dem
Thronsaal
und
dennoch
hatte
Spectio
noch
nie
jemanden
dort
hinauf
gehen
sehen.
Zügig
schritt
er
durch
die
Eingangshalle
und
trat
auf
die
erste
Stufe
der
Treppe,
dabei
blickte
er
nach
oben,
konnte
aber
nur
weitere
Teile
der
geschwungenen
Treppe
und
Steinwände
erkennen:
„Dann
mal
los.“
Es
waren
einige
Stufen
bis
ganz
nach
oben,
doch
schließlich
betrat
er
das
Turmzimmer
und
wirkte
regelrecht
enttäuscht:
„Was
ist
das
hier?“
Gähnende
Leere
zog
sich
durch
den
gesamten
Raum,
bis
auf
einen
zusammengerollten
Teppich
in
der
Mitte.
Spectio
ging
zu
der
von
Asche
und
Staub
bedeckten
Teppichrolle
und
zog
etwas
daran,
damit
er
sich
ein
Stück
abrollte:
„Wieso
ist
hier
ein
Teppich
und
der
ist
nicht
mal
besonders
schick.“
Tatsächlich
war
der
Teppich
einfach
nur
schwarz,
recht
lang
und
schmal
sowie
mit
einigen
Knickschäden
ausgestattet.
Ratlos
was
man
mit
diesem
Ding
machen
sollte,
rollte
er
das
Stück
wieder
auf
und
ging
zum
Turmfenster
von
welchem
man
direkt
vor
das
Schloss
blicken
konnte:
„Der
Ausblick
ist
gut,
das
Zimmer
könnte
ich
gut
zum
Arbeitszimmer
umfunktionieren.
Den
hässlichen
Teppich
vermisst
eh
keiner.“
Um
sein
Vorhaben
auch
nicht
zu
vergessen,
drückte
er
das
Papier
gegen
die
Wand
und
notierte
es
bei
den
anderen
Zimmern:
Turmzimmer
–
Arbeitszimmer.
Dann
ging
er
seine
anderen
Notizen
noch
einmal
durch
und
sortierte
das
erste
Blatt
hinter
die
anderen
zurück:
„Aufgabengebiete…
die
starken
Diener
für
die
Jagd
nach
weißen
Magiern,
dann
als
zweites
Priester
und
Druiden,
da
wo
kein
Glaube
ist,
ist
auch
keine
Hoffnung
und
wer
gar
nicht
zum
Töten
taugt,
soll
neue
Diener
anwerben.
Innerhalb
der
Hölle
sollte
es
sowas
wie
eine
Essensausgabe
geben,
dann
wird
die
Zeit
gespart,
die
sie
sonst
für
die
Verpflegung
brauchen.
Warum
sollen
das
nicht
die
Dämonen
machen
und
die
Ausbildung…“
Die
ganze
Hölle
schien
plötzlich
zu
erzittern
und
Satans
erzürnte
Stimme
war
bis
hoch
in
den
Turm
zu
hören:
„Was
hast
du
mir
für
einen
neuen
Diener
gebracht!?“
Interessiert
rannte
Spectio
die
Treppe
herunter,
lief
am
Rand
der
Eingangshalle
entlang
und
blieb
neben
dem
Eingang
zum
Thronsaal
stehen.
„Mein
Fürst,
ich
verstehe
nicht…“,
begann
der
Diener,
welcher
sich
dort
befinden
musste,
zu
erklären.
Der
Fürst
ließ
ihn
gar
nicht
groß
zu
Wort
kommen,
man
hörte
wie
etwas
über
Stein
kratzte:
„Er
hat
mich
betrogen!“
Ein
Knall
folgte,
sowie
ein
schmerzhaftes
Stöhnen
von
dem
Diener:
„Mein
Fürst…
wie
kommt
ihr
darauf?“
„Siehst
du
ihn
hier?“,
brüllte
Satan
wütend,
was
ein
erneutes
Beben
zur
Folge
hatte.
Spectio
rieb
sich
schmerzend
die
Ohren,
er
wollte
definitiv
nicht
mit
dem
Diener
dort
drinnen
tauschen.
Raschelnde
Ketten,
das
Wimmern
des
Dieners:
„Bitte…
was
habt
ihr
vor…
ich
kann
doch
nichts
dafür…“
Dann
Stille.
Zu
gerne
hätte
Spectio
einen
Blick
hineingeworfen,
jedoch
wagte
er
es
nicht
bei
dem
was
er
gerade
gehört
hatte.
Der
Fürst
schien
gerade
überhaupt nicht guter Dinge zu sein. Er sollte warten, bis er sich etwas beruhigt hatte.
Das
Feuer
knisterte
geradezu
gemütlich
im
inzwischen
schneefreien
Kreis,
mitten
im
Wald.
Wie
von
seinem
Meister
gewünscht,
hatte
Schneeflocke
einige
Materialien
aus
seinem
Haus
im
Dorf
geholt.
Proditor
hatte
erstaunlich
schnell
den
Bogen
raus
mit
der
dunklen
Magie.
Er
war
so
voller
Hass
und
Zwietracht,
dass
die
Magie
sich
anfühlte,
als
wäre
sie
schon
immer
ein
Teil
von
ihm
gewesen.
Aus
dem
Baumwollbeutel
holte
er
einige
Kräuter,
wovon
er
lediglich
das
Adonisröschen,
die
Einbeere
und
das
Immergrün
ins
Feuer
warf,
ehe
er
sich
mit
einer
Nadel
selbst
in
den
Finger
stach,
um
einige
Bluttropfen
hineinfallen
zu
lassen:
„Im
Namen
Satans
und
den
Kräften
der
Finsternis
verfluch
ich
dich,
Certus,
auf
das
sich
moderne
Kreaturen
in
dein
Hirn
schleichen
und
dich
in
die
tiefsten
Abgründe
der
Hölle
führen.
Ich
rufe
die
Kreaturen
der
Nacht
herbei!
Offenbart
euch
indem
ihr
meinen
Fluch
erhört!
Oh
ihr
Kreaturen
der
Nacht,
ihr
Certus
zerstört.
Bringt
Tod
und
Verderben!
So
sei
es!“
Außerhalb
des
Kreises
stand
Schneeflocke
und
hielt
sich
ängstlich
die
Ohren
zu,
ihm
gefiel
nicht,
was
Proditor
dort
tat.
Die
Flammen
des
Lagerfeuers
schlugen
höher
und
färbten
sich
schwarz,
ein
starker
Windzug
kam
innerhalb
des
Kreises
zu
Stande
und
das
Feuer
erlosch.
Zufrieden
grinste
Proditor
und
blickte
in
die
Richtung,
in
der
das
Dorf
der
westlichen
Hexer
und
Hexen
lag,
sein
Dorf:
„Endlich
werde
ich
Herrscher,
dann
ist
das
mein
Volk,
mein
Wald
und
alle
müssen
tun,
was
ich
sage.“
Verwundert
blickte
Schneeflocke
zu
ihm
herüber
und
senkte
die
Hände
wieder
hinab:
„Aber
ihn
gleich
umbringen…
Meister,
gab
es
keine
andere
Möglichkeit?“
Zornig
blickte
Proditor
zu
ihm
herüber:
„Sind
das
etwa
Widerworte?
Ich
könnte
dich
in
dein
erbärmliches
Dasein
als
gefrorenes
Wasser
zurück
verwandeln.
Ich
entscheide,
was
richtig
ist,
vergiss
das
nicht.“
„Natürlich
nicht,
Meister.
Verzeiht“,
entschuldigte
sich
Schneeflocke
betrübt,
„Es
stand mir nicht zu und kommt nicht wieder vor.“
Ein
lauter
Aufschrei
schreckte
die
Hexer
und
Hexen
des
Dorfes
auf.
Verkrampft
fasste
sich
Certus
an
den
Kopf,
sackte
auf
die
Knie
und
hatte
die
Augen
geweitet.
Ein
unbeschreiblicher
Schmerz
durchzog
seinen
Schädel
und
ließ
seinen
Blick
verschwimmen.
Ein
Hexer
vom
Nachbarhaus
kam
über
die
Hängebrücke
herüber
gerannt
und
riss
die
Tür
auf,
er
hatte
die
Stimme
erkannt:
„Certus!
Bei
den
Kräften
des
Waldes,
Certus.
Was
ist
denn
los?“
Er
eilte
zu
dem
am
Boden
knienden
Herrscher
und
packte
seine
Hände:
„Certus!“
Seine
Augen
waren
wie
von
schwarzem
Rauch
durchzogen,
es
folgte
keine
Reaktion
von
seiner
Seite,
selbst
Certus‘
Hände
waren
so
verkrampft,
dass
der
andere
Hexer
es
nicht
schaffte
sie
zu
bewegen:
„Hilfe…
Hilfe!
Wir
brauchen
Hilfe!!!“
Bewegung
kam
ins
Dorf,
weitere
Hexer
und
Hexen
kamen
zum
Haus
oder
traten
zumindest
auf
ihre
Balkone,
um
mitzubekommen,
was
geschehen
war.
„Was
ist
mit
ihm?“
„Seine
Augen.“
„Certus,
sag
doch
was.“
Zwischen
dem
Gemurmel
kamen
die
beiden
Hexer
Secundus
und
Princeps*
dazu,
sie
bahnten
sich
einen
Weg
an
den
anderen
vorbei.
„Beiseite,
lasst
uns
sehen,
was
passiert
ist“,
wies
Princeps
die
herumstehenden
Hexer
und
Hexen
an,
dabei
war
sein
Tonfall
ruhig
und
bestimmt
und
ließ
erkennen,
dass
es
sich
hierbei
um
keine
Bitte
handelte.
Als
die
beiden
das
Haus
betraten,
fiel
ihnen
sofort
die
verkrampfte
Haltung,
sowie
die
Augen
auf.
Secundus
berührte
vorsichtig
Certus‘
Kopf:
„Das
sieht
nicht
natürlich
aus.
Ich
tippe
auf
einen
Fluch.“
Er
tastete
am
Hals
nach
dem
Puls:
„Wir
müssen
schnell
handeln.“
Princeps
blickte
zu
dem
Hexer,
der
zuerst
bei
Certus
gewesen
war:
„Hast
du
was
gesehen?“
Dieser
schüttelte
den
Kopf
und
blickte
besorgt
zu
Certus:
„Aber
Ihr
könnt
doch
was
tun
oder?
Bitte
helft
ihm.“
Secundus
legt
eine
Hand
auf
Certus
Stirn,
die
andere
auf
die
Stelle
der
Brust,
wo
das
Herz
sein
müsste:
„Ich
kann
es
verlangsamen,
denke
ich.
Du
musst
schnell
einen
Bannzauber
finden,
der
den
Fluch
bricht,
Princeps.“
Nachdenklich
fasste
sich
Princeps
mit
Zeige-
und
Mittelfinger
an
die
Stirn,
dabei
schloss
er
die
Augen,
um
sich
besser
zu
konzentrieren.
Während
Princeps
in
sich
ging,
kümmerte
sich
Secundus
darum,
dass
der
Fluch
Certus
nicht
in
den
nächsten
Minuten
umbringen
würde,
dabei
war
nicht
einmal
zu
sehen,
dass
er
irgendwas
tat.
Nur
die
seltsame
Positionierung
seiner
Hände
verriet,
dass
irgendeine
Art
Wirkung
erzielt
werden
sollte.
Wenn
man
genau
hinsah,
konnte
man
erkennen,
dass
ein
leicht
grünes
Leuchten
zwischen
den
Händen
und
Certus’
Körper
vorhanden
war.
Mit
einem
Mal
begann
Princeps
seine
Haltung
aufzugeben
und
im
Raum
sich
nach
Materialien
umzusehen.
Sechs
Stumpenkerzen
positionierte
er
rund
herum
um
Certus
und
Secundus,
jede
einzelne
entzündete
sich
durch
ein
Schnippen
mit
den
Fingern
über
dem
Docht.
Der
andere
Hexer
im
Raum,
sowie
solche,
die
vor
der
Tür
und
an
den
Fenstern
versuchten
einen
Blick
zu
erhaschen,
staunten
über
die
Hexerei
so
ganz
ohne
Worte.
Princeps
selbst
stellte
sich
dann
außerhalb
des
Kreises
auf,
streckte
seine
Hände
aus
und
begann
einen
Bannzauber
zu
murmeln:
„Qual
die
du
auf
seiner
Seele
liegst,
Qual
die
du
ihm
den
Frieden
nimmst,
Fluch
der
einst
gesprochen,
wird
nun
hier
und
jetzt
gebrochen.
Lebenskraft,
schenke
ihm,
der
Fluch
den
er
fühlte
tief
in
sich,
ist
nun
verschwunden
und
wir
fürchten
nich‘.“
Die
Kerzen
erloschen
alle
zugleich
und
nur
der
Kerzenrauch
stieg
noch
empor.
Um
sich
von
der
Wirkung
zu
überzeugen,
trat
Princeps
näher
heran,
doch
alles
blieb
wie
gehabt.
„Entschuldigung…
darf
ich
bitte
mal…
ich
will
helfen…“,
erklärte
Saltus
den
anderen
Hexern
und
Hexen,
während
er
sich
seinen
Weg
ins
Haus
bahnte.
Als
er
endlich
es
ins
Haus
geschaffte
und
einen
Blick
auf
Certus
werfen
konnte,
trat
er
noch
näher
heran
und
schaute
verwundert
in
dessen
Augen:
„Sieht
aus
wie
dunkle
Magie,
als
würde
sich
jemand
in
seinen
Augen
in
schwarzem
Rauch
auflösen.“
„Das
ist
nicht
hilfreich“,
ermahnte
ihn
Princeps
und
wollte
Saltus
direkt
wieder
hinausbefördern,
doch
der
holte
ein
paar
Jute-Schnüre
aus
seiner
Hosentasche
und
schob
stattdessen
Princeps
beiseite.
Direkt
danach
begann
er
die
erste
Schnur
um
Certus
linkten
Zeigefinger
zu
binden,
dabei
machte
er
nur
einen
Knoten:
„Das
ist
ein
ganz
toller
Trick.
Damit
habe
ich
schon
öfter
fehlgeleitete
Hexerei
aufgelöst.“
Skeptisch
schaute
Princeps
ihm
zu:
„Mit
Schnüren?“
Die
zweite
Schnur
band
er
um
den
rechten
Zeigefinger,
wieder
nur
ein
Knoten,
ehe
er
sich
die
dritte
Schnur
um
seinen
eigenen
Zeigefinger
band.
Natürlich
wieder
nur
mit
einem
einzigen
Knoten.
Getuschel
wurde
hinter
ihnen
hörbar,
denn
Saltus
zauberte
nie
vor
Publikum.
Zwar
gab
er
hier
und
da
Tipps,
tauschte
sich
aus,
aber
seine
Ausführung
behielt
er
immer
für
sich.
Saltus
brachte
ein
wenig
Abstand
zwischen
sich,
Secundus
und
Certus,
ehe
er
den
Bannzauber
leise
sprach:
„Drei
Knoten,
eine
Macht,
drei
Knoten,
eine
Kraft,
die
magische
Drei,
brich
den
düsteren
Zauber
in
Zwei.
Rette
was
zerstört,
banne
was
einst
beschwört
und
lösche
aus
in
Flammen,
wir
dich
von
uns
bannen.
Weiche.
Weiche.
Weiche.“
Während
er
die
letzten
Worte
sprach,
entzündete
er
über
ein
Reiben
mit
dem
Zeige-
und
Mittelfinger
sowie
dem
Daumen
die
Schnur
an
seinem
Zeigefinger,
im
gleichen
Moment
brannten
auch
die
anderen
beiden
Schnüre
zeitgleich
ab.
Nachdem
die
Schnüre
ganz
verbrannt
waren,
regte
sich
Certus
und
atmete
tief
durch. Secundus zog seine Hände zurück und blickte überrascht zu Saltus: „Sehr effektiv und simpel.“
Es
waren
einige
Stunden
vergangen
seit
dem
Satan
wutentbrannt
die
Hölle
zum
Erzittern
gebracht
hatte.
Spectio
wollte
nun
noch
einmal
versuchen
den
Fürsten
von
seiner
Idee
zu
überzeugen,
denn
es
hätte
nur
Vorteile
für
ihn.
Mit
seinen
Notizen
in
der
Hand
betrat
er
den
Thronsaal
und
kniete
sich
mit
gesenktem
Blick
nieder:
„Mein
Fürst,
Ihr
scheint
sehr
verärgert
gewesen
zu
sein.
Ich
möchte
euch
auch
nicht
zu
lange
belästigen,
aber
ich
bitte
euch
mich
anzuhören.
Mit
mehr
Struktur
und
festen
Regeln
könntet
Ihr
viel
besser
eure
Gefolgschaft
kontrollieren
und
bessere
Erfolge
erzielen.
Ich
habe
bereits
begonnen
mir
dazu
Notizen
zu
machen,
wenn
ich
meine
Idee
vorbringen
dürfte?“
Stille.
Einen
Moment
lang
überlegte
Spectio,
ob
Satan
überhaupt
da
war,
schließlich
konnte
man
das
nie
wissen.
In
dieser
ungewöhnlichen
Finsternis
in
der
zweiten
Hälfte
des
Thronsaales
war
wie
immer
nur
reine
Schwärze
zu
erkennen.
Ein
Schnauben
ertönte
und
des
Fürsten
düstere
Stimme
erklang:
„Bessere
Kontrolle?
Wie
bekomme
ich
meinen
Diener
zurück?“
„Dieser
Diener
hat
euch
verraten,
mein
Fürst“,
entgegnete
Spectio
ruhig
und
versuchte
Satan
nicht
unnötig
aufzuregen,
„Er
hat
weder
seinen
Wunsch,
noch
sein
Leben
verdient
für
dieses
Vergehen.
Wenn
Ihr
erlaubt,
würde
ich
vorschlagen
ein
paar
eurer
Diener
loszuschicken,
die
den
Verräter
für
euch
töten.“
Erneutes
Schweigen
folgte,
ehe
Satan
sich
erneut
an
ihn
wand:
„Ich
habe
zwei
Diener
gerufen,
sie
werden
sich
darum
kümmern.
Vielleicht
bist
du
mir
tatsächlich
eine
Hilfe
in
solchen
Dingen.
Du
sollst
deine
Chance
bekommen
und
als
Mitdenker
deine
Ideen
umsetzen.
Enttäusche
mich
nicht.“
Freudig
bestätigte
Spectio
seinen
Auftrag:
„Das
werde
ich
keinesfalls,
mein
Fürst.
Ich
werde
für
euch
so
etwas
wie
euer
Anwalt
sein.
Der
Anwalt,
des
im
Volksmund
genannten
Teufels,
dem
Fürsten
der
Finsternis.“
Die
beiden
anderen
Diener
kamen
in
den
Thronsaal
und
knieten
sich
nieder:
„Ihr
habt
gerufen,
mein
Fürst.“
Der
Fürst
wand
sich
allerdings
erst
an
Spectio:
„Der
Titel
gefällt
mir.
Anwalt
des
Teufels,
Advocatus
Diaboli.
Erhebe
dich,
Spectio.
Ab
sofort
stehst
du
über
den
anderen
Dienern
und
wirst
in
meinem
Namen
die
Kontrolle
ausüben.“
Stolz
erhob
sich
Spectio,
verneigte
sich
aber
noch
einmal:
„Entschuldigt
mich
dann,
mein
Fürst.
Es
gibt
viel
zu
tun.
Ruft
mich,
wenn
Ihr
meinen
Rat
braucht.“
Dann
verließ
er
den
Thronsaal
und
ließ
die
anderen
beiden
Diener
zurück.
Beim
Hinausgehen
vernahm
er
noch
Satans
Stimme,
wie
dieser
sich
an
die
beiden wandte: „Ich habe einen Auftrag für euch…“
*
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gesprochen lat. prīn-ceps